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Wenn unser beiden Neuzugänge ihre schönen Worten in der PM, auf dem Parkett umsetzen, bin ich mit den Verpflichtungen sehr zufrieden.
Auffallend ist dass die Neuverpflichtungen vom HC JR verkündet werden und nicht mehr von unserem Sportdirektor Leo de Rycke.
Ich vertraue JR in dieser Saison bei der Zusammenstellung voll und ganz.
Das Interview von gestern bestätigt die Verpflichtungen -> Teambasketball und Sie müssen bock haben.
Ich hoffe er kann eine gute Truppe formen!
Habe richtig bock drauf, dass die Saison beginnt. 
Kann man es irgendwem verübeln, skeptisch zu sein und jede Entscheidung des Vereins 3x zu hinterfragen?
Ich würde diese Frage per se nicht mit "Ja, kann man." beantworten, aber sie hat schon durchaus mehr Facetten, über die man sich Gedanken machen sollte.
Ich war und bin eigentlich selbst ein eher kritischer Fan. Dennoch - und das habe ich an anderen Stellen schon ein paar Mal erläuter - kommen mir in den letzten Jahren viele Bamberger Spieler bei der Beurteilung durch die eigenen Fans zu schlecht weg. Gefühlt wird jeder Neuzugang erst einmal etwas skeptisch betrachtet. Entsprechend schnell kann man sich als Bamberger Spieler in letzter Zeit das Prädikat "nicht gut genug" einhandeln. Das sorgt für mich dann auch insgesamt für eine phasenweise ungemütliche Stimmung, die sich dann eben auch auf das Umfeld und das Team selbst übertragen kann.
Dabei - und das ist für mich der Knackpunkt an der Geschichte - können die Neuen im Team und im Umfeld absolut nichts für das, was ihre Vorgänger angestellt haben. "Der Verein" trifft auch keine Entscheidungen. Es sind die Verantwortlichen eines Vereins, die die Entscheidungen treffen und dafür geradestehen müssen.
Seit der Bekanntgabe der Verpflichtung von Rojjakkers war hier nahezu durchweg zu lesen, wie sehr man sich als Fan auf die neue Saison freue, wie viel Vertrauen man in Roijakkers habe und wie viel er doch selbst die Spieler aussuchen wird. Mit diesem Hintergrund ist mir die Skepsis, die hier stellenweise herrscht, einfach zu viel. Auch lässt sich das wie gesagt nicht mit den Entscheidungen der letzten drei Jahre begründen, da Roijakkers und sein Team daran 0,0 Anteile hatten.
Mit dieser Skepsis müsste man eigentlich auch gleich wieder Roijakkers hinterfragen. Darauf würde es schließlich auch hinauslaufen, sollten die Neuzugänge nicht einschlagen. Und wir wären wieder an dem selben Punkt, an dem wir im Herbst des letzten Jahres waren, als Moors' Team nicht weiter voran kam.
Uns täte bisweilen etwas mehr Gelassenheit gut. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Es ist im Basketball nicht ungewöhnlich, dass das erste Jahr unter einem neuen Coach und mit einem nahezu komplett neuen Team holprig bis unglücklich verläuft. Der Basketballsport bringt es nun einmal mit sich, dass Fehlverpflichtungen oder auch ein schlechte Teamchemie sehr schnell negative Auswirkungen auf den sportlichen Erfolg haben. Das erste Jahr unter Fleming ist weiterhin eines der besten Beispiele dafür. Auch bringt es der Basketballsport mit sich, dass die Leistungen eines jeden Einzelnen extrem vom Team abhängen. Was hatten wir in Bamberg schon Spieler mit außergewöhnlich guten Statistiken, die aber in Bamberg nicht zu Recht kamen. Und umgekehrt wäre es ebenso wenig verwunderlich, wenn bei Nezugängen plötzlich die Statistiken in Bamberg besser aussehen würden als zuvor.
Wie hoch ist denn der Schuldenberg ?
Klingt als ob du da genaueres weisst.
Es gibt keinen Schuldenberg. Die Fehlbeträge wurden gedeckt.
Das stimmt so nicht.
In der Bilanz zum 30.06.2018 wurde ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag von rund EUR 2,05 Mio. ausgewiesen, desweiteren stehen auf der Passiva Verbindlichkeiten von rund EUR 2,8 Mio.
Weiter heißt es:
"Das negative Eigenkapital wird sich auf Grund des jetzt geplanten Verlustes für die Saison 2018/19 in Höhe von ca. 4 Millionen Euro zum 30.06.2019 auf insgesamt rund 6 Millionen Euro erhöhen."
und
"Zur Sicherstellung der Liquidität wurde der Kreditvertrag mit der Brose International zum 07.01.2019 auf 5,3 Millionen Euro erhöht und zusätzlich ein qualifizierter Rangrücktritt bezüglich sämtlicher Ansprüche aus der Fazilität vereinbart."
Wäre die Bereitslelung von weiteren Finanzierungsmitteln nicht geschehen, wäre der Gang zum Insolvenzgericht angestanden. Die daraus resultierenden Verbindlichkeiten müssen aber zurückgezahlt werden.
Ergo es sind Schulden in ordentlicher Höhe da und die müssen Schritt für DScxhritt abgebaut werden.
Und das Ganze kann man im Bundesanzeiger nachlesen, dazu muss man nicht im Rechnungswesen in der Kornstraße sitzen.
Das gute an bisher allen Neuverpflichtungen ist , das man jetzt Spieler hat die die BBL kennen und die ja schon zum Teil zusammengespielt haben
wie es letztendlich dann klappt , Den kann man jetzt wo auch noch einige Spieler fehlen klar noch nicht beurteilen.
Ich denke keiner will die Spieler "schlechtreden " aber genauso wenig wissen wir ob sie einschlagen .Den Spieler spielen bei manchen Trainer in einen anderen " System " auch eventuell ganz anders. Und das Stats nicht alles sind - auch klar - aber man kann doch über diese diskutieren.
Daher finde ich auch die 1 Jahresverträge gut und wenn man im Laufe der Saison von einen vollkommen überzeugt ist , kann man ja auch während der Saison einen Vertrag verlängern oder Optionen einbauen .
Nun sind es also Tyler Larson und Gerry Blakes im Doppelpack geworden. Ich vertraue auf Coach Rojakkers, dass er sich die Spieler sucht, die in seinem neuen System gut passen. Zu Larson hatte ich bereits ein paar Zeilen geschrieben und Blakes muss man im Kontext mit mit restlichen Backcourt um Larson, Hundt, Weidemann, Ogbe und Lockard einordnen. Die hier oft glorifizierte Oldenburger Sportkompetenz hat sich bei Blakes verschätzt und ihn in eine falsche Rolle gedrängt (Hallo Retin, hallo Bamberg!). Das hat nicht wie gewünscht funktioniert und in Bamberg muss er mit zwei klassischen "Einsern" das auch nicht leisten. Interessant finde ich, dass sich die beiden Neuzugänge schon gut kennen, da hat man sicher einen Backgroundcheck gemacht und das scheint also auch zu harmonieren und beide kennen die Liga aus Teams mit Ambitionen. Blakes auf der zwei hat interessante Fähigkeiten und kann auch von dort ohne die Last des Playmaking agieren und kreieren. Er hat sich eigentlich kontinuierlich verbessert und ist mit 26 auch ein eher jüngerer Spieler, der Scoringlast tragen kann und den Ball auch irgendwie in den Korb bekommt, wenn er da hin muss.
Ich bin sehr optimistisch was die Team Zusammenstellung angeht, da werden sich schon richtig gedanken gemacht.
Ich denke wir bekommen auf jeden Fall zwei einwandfreien charakterlichen Typen, was schon einmal wichtig ist für das Teamgefüge. Das ist auch der Tenor den ich bei JR im Interview raus gehört habe, dass dies für ihn sehr viel Wert ist, auch zurecht.
Was mir bei beiden sehr gut gefällt und auch sehr auffällig ist, dass beide sich ihren eigenen Wurf gut kreieren können, mit Crossovers, schneller erster Schritt und Stepback-Würfen. Das können beide ziemlich gut.
Defense kann ich überhaupt nicht einschätzen, dafür habe ich beide zuwenig beobachtet gehabt.
Grundsätzlich ist für mich Blakes wirklich so ein kleiner Sleeper, der richtig abliefern kann, wenn er denn richtig eingesetzt wird. So wie ich das von den Oldenburgern raushöre, gab es vor allem Probleme das er einfach falsch eingesetzt wurde und kein klarer PG sondern eben auf der 2 zu Hause ist und dann richtig abliefern kann.
Von daher zwei Verpflichtungen die schon einmal so ein erste Bild abgeben wohin die Reise gehen kann.
Das ging dann heute doch recht schnell mit den Neuzugängen im Doppelpack. Ich finde, JR hat einen exzellenten Job gemacht:
Larson ist ein sehr dynamischer PG, der in der Spielorganisation sicher eher durchschnittlich ist, jedoch sehr gut zur auf Freedom beruhenden Offensivkonzeption passt. Sein Wurf sieht optisch gut aus, auch wenn mir der Releasepoint etwas zu niedrig ist, was ihn für Blocks anfällig machen kann. Von den Quoten her ist die letzte Saison durch das Tief beim Turnier geprägt. Ansonsten hat er jedoch die letzten Jahre immer anständig geworfen gerade vor dem Hintergrund, dass er als Zentralgestalt der Offensive in seinen jeweiligen Teams stets viel Verantwortung trug und auch zahlreiche schwierige Würfe am Ende der Schussuhr nehmen musste. Man mag daher zwar argumentieren, dass man ähnlich zu Lee nun wieder jemanden hat, der von draußen zumindest mal sehr streaky ist, jedoch sollte man beachten, dass bei Lee das Problem vielmehr darin lag, dass er von keinem Spot aus effektiv war. Insbesondere sein Midrange Game war quasi inexistent, was noch von einer sehr geringen Effizienz am Korb begleitet wurde. Larson ist in beiden letztgenannten Bereichen beinahe elitär, weshalb ich da keine Zweifel an seiner offensiven Durchschlagskraft hege. Seine Schnelligkeit wird ferner gegnerische Verteidigungslinien auseinanderziehen und stets eine Bedrohung schaffen. Insgesamt daher eine gelungene Verpflichtung, die auf eine wesentlich offensivere Ausrichtung dieser Position hoffen lässt.
Blakes hatte in Oldenburg aus den genannten Gründen keine einfache Zeit, dennoch muss man mE anerkennen, dass seine Zahlen dafür relativ gut waren. Auch in der Saison zuvor hat er in Italien sehr konstant gespielt und war daher auch im letzten Sommer schon ein sehr interessanter Kandidat. Er besticht vor allem durch seine Fähigkeiten als Scorer: Sein Wurf ist sehr konstant und kann sowohl aus dem Dribbling als auch Spot up angebracht werden. Blakes ist zwar nicht extrem athletisch, hat jedoch ein ungemein gutes Gespür für Verzögerungen und Tempowechsel, sodass er sich im 1gg1 mühelos den eigenen Wurf kreieren kann. Daneben ist er auch auf dem Weg zum Korb sehr geschickt und kann über größere Gegenspieler hinweg finishen. Insgesamt daher ein Spieler mit sehr großem Stealpotenzial, der sicher viel Freude machen wird. Für mich ist Blakes ein potenzieller EL-Spieler.
Ferner möchte ich noch auf folgenden Umstand hinweisen: Die Tatsache, dass wir in der Lage sind, zwei Spieler zu verpflichten, die im EC zweistellige Zahlen aufgelegt haben und allgemein durchaus brauchbare Referenzen vorweisen können, zeigt, dass unser Etat nicht so schlecht sein kann. Ich würde aus diesen Verpflichtungen schließen, dass wir uns durchaus im Bereicht solider bis guter EC oder guter CL Spieler, bzw. G League-Akteuren, die nicht zur absoluten Spitze mit begründeten NBA-Aussichten gehören, orientieren können, was natürlich auch das hobbymäßige Scouting wieder etwas interessanter macht.
Derzeit ist der Kader daher folgendermaßen aufgestellt.
Larson, Hundt
Blakes, Lockhart, Weidemann (?)
AAAAA, Ogbe, Lockhart
BBBBB, Sengfelder, Seric
CCCCC, DDDDDD
Ich sehe bei dieser Kaderstruktur prima facie die Schwierigkeit, dass im Backcourt nur drei Ausländer vorgesehen sind. Die BBL verlangt im allgemeinen einen eher guardlastigen Spielstil, der sich in der Regel in einer 4 zu 2 Verteilung der Ausländer niederschlägt. Dennoch ist auch zu beachten, dass wir viele sehr brauchbare deutsche Guards haben, insbesondere wenn Weidemann bleibt. Daher kann man die oben geäußerten Bedenken ein Stück weit relativieren. Man wird jedoch jedenfalls darauf achten müssen, dass der Spieler A eher ein Point Forward ist und auch den Ball bringen kann, sodass genügend Ballhandling vorhanden ist. Ferner könnte ich mir vorstellen, dass man auch auf der vier (B) nach einem Spieler mit Ballhandling Fähigkeiten Ausschau hält, der vielleicht auch einmal auf die Drei rücken könnte. Mir würde vom Spielertyp her Erik McCree einfallen, ohne Wissen, ob er machbar ist. Auf C gehe ich davon aus, dass man einen Athletischen Forward-Center und einen etwas größeren klassischen C auswählen wird. Insgesamt sieht das aber schon sehr brauchbar aus.
Danke vielmals, Bamberg Freak , genau so war mir das bekannt mit den Altschulden, und dass diese eben NOCH NICHT beglichen worden sind.
zumal wir ja auch uns heuer wieder " Altlasten " geschaffen haben durch frühzeitige Vertragsauflösungen.
