Tiefer ausgeglichener Kader - Segen oder Fluch ?

  • Nachdem in Ulm die Meinungen auseinander gehen, ob nun ein ausgeglichener tiefer Kader, den Ulm augenblicklich hat, gut ist, wollte ich darüber diskutieren, was das Für und Wider ist.

    Ich gehe von dem Unterschied aus lieber gleichmäßig viele gute Spieler zu haben : tiefer Kader oder lieber 6bis8 richtig starke Spieler zu haben, die dann eben mehr Minuten gehen müssen.

    Untouchablste #1

    Einmal editiert, zuletzt von PapaMoll (3. Februar 2019 um 23:39)

  • Wenn man Ulm diese Saison beobachtet, wo sie einen tiefen Kader ohne richtige stars haben, dann kann man beobachten, dass der tiefe Kader zwar gegen schwache Teams sich richtig auszahlt und Verletzungen gut kompensieren kann, jedoch im Gegenzug bisher nicht an starke Mannschaften ran kommt, da nun mal keine 5 auf dem Platz stehen können die stark genug sind dagegen zu halten.

    So gesehen sehe ich uns diese Saison eher auf Sicherheit einen Playoff Platz zu erreichen, für höhere Aufgaben jedoch nicht geeignet.

    Sicherheit statt Risiko mit Angriff auf die starken Bs.

    Wöllte man die oberen Ärgern wäre meiner Meinung nach ein Kader mit 5 richtig starken Spielern notwendig, die auch mal höhere Aufgaben meistern können.

    Natürlich mit dem Risiko von Verletzungen, was den Kader auf einen Schlag dann zerschmettern könnte.

    Liege ich hier falsch ?

  • Ich würde sagen, die Mischung machts. Ein tiefer, ausgeglichener Kader ist vorteilhaft, wenn viele Spiele zu absolvieren sind und um Verletzungen aufzufangen, wie du es schon gesagt hast. Ohne Go-to-guys/Stars, die bei den jeweiligen 5 Mann auf dem Feld stehen, wird es schwierig oben anzugreifen. Das ist, was die Bayern in dieser Saison gemeistert haben oder meine Bamberger in den Trinchieri-Saisons als mit Wanamaker, Miller und Melli zu jeder Zeit einer auf dem Platz stand, der das Heft in die Hand nehmen kann. Dass es auch mit dem anderen Ansatz funktioniert, zeigt Alba meiner Meinung nach ziemlich gut, wobei da das System der Star ist.

  • Ich würde auch einen tiefen Kader bevorzugen, vielleicht mit einem oder zwei "überdurchschnittlichen" Spieler(n).

    Welche Vorteile das hat, sieht man gerade an unserem Kader.

    Seit Perego das Szepter schwingt, bekommt - mit Ausnahme von Jelovac - jeder Spieler seine Spielzeit und entlastet so die "erste" Fünf, wobei wir so eine in dieser Saison gar nicht haben...

  • Ich würde sagen, die Mischung machts. Ein tiefer, ausgeglichener Kader ist vorteilhaft, wenn viele Spiele zu absolvieren sind und um Verletzungen aufzufangen, wie du es schon gesagt hast. Ohne Go-to-guys/Stars, die bei den jeweiligen 5 Mann auf dem Feld stehen, wird es schwierig oben anzugreifen. Das ist, was die Bayern in dieser Saison gemeistert haben oder meine Bamberger in den Trinchieri-Saisons als mit Wanamaker, Miller und Melli zu jeder Zeit einer auf dem Platz stand, der das Heft in die Hand nehmen kann. Dass es auch mit dem anderen Ansatz funktioniert, zeigt Alba meiner Meinung nach ziemlich gut, wobei da das System der Star ist.

    Kann ich nicht ganz nachvollziehen. Alba hat 7 starke Ausländer und 3 deutsche Nationalspieler im Kader.

    Dazu mit Schneider und Ogbe 2 solide Bundesligaspieler.

    Natürlich hat Alba auch sehr starke Doppellizenz-Spieler. Aber ohne das enorme Verletzungspech hätte man von denen nicht so viel gesehen...

    Wer ernsthaft in den playoffs etwas erreichen will braucht einen tiefen Kader.

    Taktisch ist eine kleine Rotation bei foul trouble problematisch.

    Ebenso im Bezug auf mismatches.

    • Offizieller Beitrag

    Wöllte man die oberen Ärgern wäre meiner Meinung nach ein Kader mit 5 richtig starken Spielern notwendig, die auch mal höhere Aufgaben meistern können.

    Natürlich mit dem Risiko von Verletzungen, was den Kader auf einen Schlag dann zerschmettern könnte.

    Liege ich hier falsch ?

    Das Risiko dass sich bei 5 starken Spielern einer Verletzt in der Saison ist relativ hoch.
    Da diese ja auch mehr spielen, mehr belastet sind... und somit das Verletzungsrisiko steigern.
    Wenn dann auch noch Europäisch spielst, ist das nicht zu unterschätzen.

    Da find ich einen tiefen Kader schon sinnvoller. Klar da noch paar mit mehr Qualität... aber irgendwann ist halt das Budget am Ende.

    Aktuell siehst was der tiefe Kader bringt bei Ulm.
    In den letzten Jahren wäre ne Verletzung von nem Starting Spieler ein wesentlicher Einbruch gewesen.
    Im Moment merkst das nicht wirklich, weil es genug andere gibt die es auffangen können.
    (dass das Ulmer Spiel nicht perfekt ist, das is erstmal Nebensache... das liegt nicht an der Kadergröße)

  • mensal

    Das ist richtig, mit den 7 Ausländern und dem Rest deiner Aufzählung bei Alba. Ich finde aber, dass dort, mit Ausnahme von Sikma vielleicht, keiner der absolute Einzelkönner ist, wie es bei Bamberg diese Saison mit Rice und evtl. Rubit der Fall ist, der klar und deutlich aus dem Kollektiv heraussticht. Bei Berlin sehe ich das gesamte Team, dank dem System von Aito, auf einem (durchgängig hohen) Niveau, selbst die Jugendspieler fallen nicht sonderlich ab, wenn sie auf dem Feld stehen. Deshalb sehe ich deren Kader auch als deutlich tiefer an als bei z. B. Bamberg, bei denen man einen Leistungsabfall spürt, wenn die oben genannten nicht auf dem Court sind.

  • Auch an Alba Berlin gehen die Verletzungen nicht spurlos vorbei, nach Siva und Saibou hat sich nun leider auch Peno verletzt und fällt länger aus.

    Auch wenn du über einen tiefen Kader verfügen kannst, verletzt sich einer der absoluten Leistungsträger, dann kriegt jedes Team über kurz oder lang Probleme.

    Und Nachwuchsspieler wie Mattisseck treffen auch eher selten fünf von sieben Dreiern gegen einen Topfavoriten.

    Schließlich hat Alba auch schon 4 Spiele verloren und sofern ich da richtig liege, immer wenn Siva verletzungsbedingt nicht dabei sein konnte.

    Da kann auch ein sehr guter Coach wie Aito nicht zaubern.

  • Allgemein kann man sagen das die Clubs die international spielen min . mit 10er Rotation spielen. Auf Grund der Spieleanzahl auch vernünftig. Das wird sich zu den Playoffs ändern. Da geht die Rotation auf 8 runter. Oldenburg spielt bereits die ganze Saison mit 8er Rotation - da nicht international tätig. Die sind optimal eingespielt. Fatal wirds wenn sich einer aus der Rotation verletzt. Da tun sich dann die Klubs mit erweiterter Rotation leichter da weniger Abstimmungsprobleme.

  • Wenn nicht wirklich ein Ausnahmespieler, der allein den Unterschied macht, im Kader ist, hat ein ausgeglichener Kader Vorteile.

    Es ist variabler, es können Probleme einzelner Spieler besser kompensiert werden und es entsteht kein Bruch im Spiel bei Wechseln.

    Es spricht also fast alles für Segen. Das alleinige Erfolgsrezept ist es natürlich nicht, der Kader muss auch richtig eingesetzt werden.