Schon als aktiver Sportler war mir ein tolles verlorenes Spiel lieber als ein gewonnenes, in dem ich schlecht gespielt habe (Einzelsport).
Spaßbasketball oder Meistertitel ?
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Ich glaube eine pauschale Aussage ist bei dieser Fragestellung nicht möglich.
Meine Sicht der Dinge:
Ulm spielt mit ambitioniertem Budget eine begeisternde regular Season und scheidet im HF der PO nach großem Kampf aus. Nach der ersten Enttäuschung wird die Saison als positiv bewertet.
Bayreuth spielt mit durchschnittlichem Budget eine sehr gute regular season, scheidet aber im top4 im Halbfinale und in den PO in Runde 1 aus. Saison wird trotzdem als sehr positiv bewertet.
Bayern spielt mit Monsterbudget super regular Season, gewinnt den Pokal,Eurocup HF und wird nicht Meister. Saison wird vermutlich nicht als Erfolg bewertet.
Ab einer gewissen Differenz bzgl. des Budgets zwischen den jeweils teilnehmenden Teams und der daraus abgeleiteten Erwartungshaltung werden Titel benötigt / erwartet.Irgendwann reicht Emotion und Begeisterung in der Bewertung des Teams nicht mehr.
Nimm das Beispiel FCB Fußball.
Überragende Saison mit Meistertitel. Pokal nicht gewonnen.CL HF ausgeschieden.
Saison wird von allen Seiten als Durchschnittlich bewertet. Tausche FCB gg. Dortmund.Selber Saisonverlauf und Ergebnis. Bewertung vermutlich völlig anders....
Wie gesagt nur meine persönliche Meinung.
Gut formuliert. Allerdings -um es auf die Bamberger Spielzeit 2017/2018 zu projizieren:
Bei unserem Etat musste definitiv der Meistertitel das Ziel sein. Ergo Ausscheiden im HF=große Enttäuschung.
Nach dem durchwachsenen Saisonverlauf (teilweise war ja nichtmal das Erreichen der PO sicher) ist das Ausscheiden im HF ein Erfolg.
Und jetzt kommt das „Wie“...
Da ist die Bewertung echt schwierig, denn:
schaut man sich die Leistung zuhause an, muss man zufrieden sein.
Auswärts ist es genau das Gegenteil!
Summa summarum: man ist den Ansprüchen nicht gerecht geworden (=Meistertitel ist das oberste Ziel, egal wie), man konnte zumindest zuhause größtenteils erfolgreich sein.
Allerdings richtigen Spaßbasketball konnte man in Bamberg auch bei Siegen in diesem Jahr nicht sehen. Insofern war bei mir die Sehnsucht unabhängig von Etat und Anspruch gegen Ende größer als der Wunsch maximalen Erfolg zu haben.
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- Offizieller Beitrag
Ich habe mir lange über die gestellte Frage Gedanken gemacht und komme auch zu keiner klaren Antwort. Neben den vorhandenen finanziellen Mitteln entwickelt eine jede Saison eine gewisse Dynamik, nach der ich als Fan eine Saison anders beurteile. Ich gestehe Verantwortlichen auch eine Saison mit Fehlverpflichtungen zu und würde in solchen Jahren auch einen Titel nehmen, wenn das Team keinen schönen Basketball zeigt. Es muss nur ein Team sein und ich muss sehen, dass sich jeder Spieler reinhängt.
Umgekehrt halte ich es auch durchaus für möglich, mich über eine Saison nicht zu freuen, in der mein Team zwar schönen Basketball spielt, aber bisweilen die nötige Einstellung vermissen lässt. Passt die Einstellung und die Spielweise, wird aber nicht mit einem Titel belohnt, kann ich das auch durchgehen lassen.
Insgesamt würde ich aber wohl eher den dreckigen Titel nehmen, da er aufgrund der dadurch steigenden Reputation und des folgenden internationalen Wettbewerbs die Chancen auf schönen Basketball in der Folgesaison erhöht.
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https://amp.tagesspiegel.de/sport/deutsche…impression=true
Der Kommentar hat mich an deinen Thread erinnert...
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