FC Bayern Basketball 2017/2018

  • Naja man muss halt auch einfach verstehen, dass Hoeneß damals eine komplett andere Funktion bei Bayern hatte.

    Damals war er Manager der Fußballabteilung, heute Präsident des Gesamtvereins und damit für alle Abteilungen verantwortlich.

    Als Manager der Fußballer war damals sein Ziel den FC Bayern im Fußball zu einer der größten Marke der Welt zu machen. Die anderen Abteilungen haben ihn dabei natürlich wenig interessiert. Und das waren einfach andere Zeiten mit anderer Konkurrenz. Zu der Zeit, in der es in dem Interview geht, gab es ein Jahr in dem selbst im Fußball in der eigenen Stadt die 60ger mehr Zuschauer hatten.

    Und der richtige Boom, der den Fußball in Deutschland in die heutigen Sphären gebracht hat, kam auch erst mit der Heim-WM 2006. Selbst Anfang der 2000er war das Olympiastadion teilweise nur halbvoll und zu Championsleaguespielen wurden bei mir an der Schule noch Freikarten verteilt, um das Stadion zu füllen. Heute alles komplett undenkbar. Die Allianz Arena hätte man mit heutigem Wissen gerne gleich mit an die 100.000 Plätzen gebaut und Sechzig ist nicht mehr der Rede wert. Das ist halt eine komplett andere Ausgangsposition um eine weitere Profiabteilung zu etablieren.

    Jetzt könnte man philosophieren ob man ohne Hoeneß jemals von Alba Berlin als "FC Bayern des Basketballs" gesprochen hätte. Zum einen weil ohne ihn vielleicht der FC Bayern schon die letzten dreißig-vierzig Jahre erfolgreich in der BBL gespielt hätte, zum anderen weil es ohne Hoeneß ein "FC Bayern des irgendwas" vielleicht nie gegeben hätte.

    Wir werden es in diesem Universum aber nicht mehr herausfinden. Davon unabhängig kann man von Hoeneß als Menschen halten was man will, seine Liebesbekundungen zum Basketball glauben oder nicht, aber er hat halt einfach so gehandelt, wie er es zu dem jeweiligen Zeitpunkt und für seine jeweilige Position für richtig gehalten hat.

  • Man sollte die beiden Zeitungsartikel nicht vergleichen oder bezüglich ihres Wahrheitsgehaltes gegenüberstellen!

    Tatsache ist, daß Basketball in Deutschland als Universitätssport begann. BB wurde in erster Linie von Studenten gespielt und war zu dieser Anfangszeit bei den "Fußballern" geradezu verpönt. Es hieß, daß die Basketballer sich für etwas besseres hielten und umgekehrt galt Fußball als der Sport der Proleten.

    München war in den 60-er und 70-er Jahren nicht nur das Zentrum des bayerischen Basketballs, sondern hatte auch in der damaligen BBL einen herausragenden Stellenwert. In der zweigeteilten Bundesliga spielten damals USC München, Bayern München und 1860 München.

    Quelle: http://www.wbeyersdorf.de/archiv/saison/saison71.htm

    Als Hoeness die Geschicke der Bayern-Fußballer übernahm, spielten die Basketballer des Fußballclubs eine recht passable Rolle.

    Allerdings beteiligte er sich aktiv daran, daß die Basketballer seines Clubs an Bedeutung verloren. Er präferierte die Fußballer außerordentlich und behinderte die Ausübung des Basketballs bei Bayern München.

    Die Beteiligten der damaligen Zeit können allesamt ein Lied davon singen!

    Aktenkundig ist das nicht.

    Anektoden wie sie in dem obigen Artikel geschildert werden, entsprechen aus der Sicht der Basketballer sicher der Realität.

    Ich kann mich erinnern, wie der Bayerische Basketball-Verband bei Hoeness immer wieder Vorstöße machte, um den Status der Bayern-Basketballer zu erhalten und sogar zu verbessern.

    Es gab damals sogar einen persönlichen Besuch des BBV unter Leitung von Horst Schorr (ehemaliger Präsident des BBV und Bamberger, inzwischen lange verstorben).

    Zu Horst Schorr, Seite 11 der Quelle: http://ftp.bbv-online.de/ofr/50JahreBBVOfr.pdf

    Horst Schorr war damals vom Ergebnis des Besuches bei Hoeness sehr konsterniert und gab mir damals persönlich ein sinngemäßes Zitat von Hoeness mit. "Solange ich beim FC Bayern bin, wird Basketball keine Rolle spielen!".

    Ob der Uli heimlich NBA angeschaut hat, das wissen wir natürlich alle nicht.

    Schulsport hat er sicherlich betrieben.

    Basketball stand damals auf dem Lehrplan und wurde allerorts in den Schulen gespielt, ebenso wie Volleyball oder Handball. Fußball, Eishockey oder Schwimmen fanden allgemein selten statt; ganz einfach, weil die Sportanlagen nicht oder sehr selten zur Verfügung standen.

    Sollte bei Hoeness damals eine Symphatie für Basketball vorhanden gewesen sein, dann hat er diese wahrlich meisterlich versteckt.

    Was ihn zum Umschwung in Richtung Basketball geführt hat, darüber mögen die Gelehrten streiten.

    Tatsache ist, daß eine sehr rege Münchner Historie in Sachen Basektball bestand, die aber bewußt von den Fußballkräften beim Club Bayern München behindert wurde.

    Es waren viele Franken rührig, um den Bayern-Basketball unter schweren Bedingungen weiterzuführen, z.B.

    der Bamberg Gregor Aas https://de.wikipedia.org/wiki/Gregor_Aas

    oder der Bayreuther Georg Kämpf https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_K%C3%A4mpf

    Uli Hoeness ist einer der schillerndesten Vertreter des deutschen Sportmanagment.

    Was seine Vertrauenswürdigkeit bei mir anbelangt, bleiben seine folgenden Aussagen unvergessen:

    https://www.welt.de/newsticker/dpa…le-Steuern.html

    Besser als der Corona-Virus ist der Basketball-Virus allemal!

    2 Mal editiert, zuletzt von franz (4. Mai 2018 um 10:43)

  • Ich habe ja lange Zeit Marko Pesic für einen unbeschreiblich schlechten Manager gehalten, weil Bayern unter ihm trotz üppigstem Etat und höchsten Ambitionen Jahr für Jahr ohne Titel bleibt.

    Aber jetzt habe ich endlich verstanden, was tatsächlich Sache ist und auf einmal macht auch alles Sinn. Die Kader der Vorjahre ohne Point Guard und der überraschende Trainerwechsel zu einer Phase, als die Mannschaft unschlagbar und der Titel nun wirklich unvermeidbar schien.

    Die einzig sinnvolle Lösung lautet: Marko Pesic ist seit Jahren undercover für Alba Berlin tätig und sein Auftrag lautet, weiterhin zu verhindern, dass Bayern Titel gewinnt !!!

    Plötzlich macht alles Sinn und wir erkennen, wie fähig er doch tatsächlich ist. Der überraschende Trainerwechsel war vermutlich die einzige verbliebene Möglichkeit, seinen Auftrag auch dieses Jahr zu erfüllen.

    Genial, der Mann. Ich habe ihn jahrelang verkannt! Tut mir leid. Verzeihe mir, Marko. Du bist der Größte!

    ???

    „Das kannste schon so machen. Es wird dann halt schei... ."

  • Es gab damals sogar einen persönlichen Besuch des BBV unter Leitung von Horst Schorr (ehemaliger Präsident des BBV und Bamberger, inzwischen lange verstorben).

    Zu Horst Schorr, Seite 11 der Quelle: http://ftp.bbv-online.de/ofr/50JahreBBVOfr.pdf

    Horst Schorr war damals vom Ergebnis des Besuches bei Hoeness sehr konsterniert und gab mir damals persönlich ein sinngemäßes Zitat von Hoeness mit. "Solange ich beim FC Bayern bin, wird Basketball keine Rolle spielen!".

    Die Aussage meine Vaters kann ich so bestätigen.