Phoenix Hagen präsentiert große strukturelle Änderungen

    • Offizieller Beitrag

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    Vereinsgründung ist beschlossene Sache.

    Nach Eröffnung der Insolvenz in Eigenverwaltung und Einstellung des Spielbetriebs Anfang Dezember 2016 ist es rund um die Hagener Profibasketballer für die Öffentlichkeit ruhiger geworden. Nahezu alle Spieler des BBL Kaders haben neue Clubs gefunden und befinden sich im laufenden Spielbetrieb. Die gekündigten Mitarbeiter aus der Geschäftsstelle haben zum Jahreswechsel neue Jobs gefunden und der Sanierungs– und Restrukturierungsprozess wird weiter vorangetrieben.
    Vor Weihnachten präsentierte Geschäftsführer Patrick Seidel den Sponsoren und Helfern bereits erste Pfeiler der zukünftigen Struktur:

    • Die Phoenix Hagen GmbH wird im Rahmen einer Regelinsolvenz abgewickelt.
    • Ein neuzugründender eingetragener Verein wird den Spielbetrieb der Jugendabteilung
      übernehmen.
    • Die Profimannschaft wird von der KGaA weitergeführt und die Lizenz für die ProA
      2017/2018 beantragen.

    In den vergangenen zwei Wochen haben sich die Gesellschafter der Basketball Hagen GmbH & Co.KGaA mehrmals getroffen, um diese Struktur weiter zu konkretisieren. Im Rahmen der Umstrukturierung werden folgende Maßnahmen umgesetzt werden:

    • Der für den Betrieb der Jugendmannschaften vorgesehene Verein wird in den nächsten
      Wochen gegründet werden.
    • Die Gesellschafter übertragen einen Teil ihrer Anteile an den e.V., der damit
      Mitgesellschafter der KGaA wird.
    • Der Verein wird von einem ehrenamtlichen Vorstand geführt werden. Die Geschäfte der KGaA und damit der Profimannschaft werden weiterhin von Patrick Seidel geführt.
    • Die Amtszeit des bisherigen Aufsichtsrates endet zum 31.01.2017.

    Weitere Details werden in den nächsten Wochen erarbeitet werden. Insbesondere die Verschlankung der bestehenden Struktur, die Einbindung von Fans und Sponsoren und Transparenz sollen mit der neuen Struktur sichergestellt werden.
    Neben den Mitteilungen über die Presse und per Mail wird Phoenix Hagen seine Partner auch bei einem Treffen am 16.02.2017 persönlich informieren.

    Personelle Entscheidungen im administrativen und sportlichen Bereich sind in der Bearbeitung und können voraussichtlich auf dieser Veranstaltung präsentiert werden.

    Phoenix Hagen lebt!

    Presseinfo: Phoenix Hagen

    • Offizieller Beitrag
    • Die Phoenix Hagen GmbH wird im Rahmen einer Regelinsolvenz abgewickelt.
    • Ein neuzugründender eingetragener Verein wird den Spielbetrieb der Jugendabteilung
      übernehmen.
    • Die Profimannschaft wird von der KGaA weitergeführt und die Lizenz für die ProA
      2017/2018 beantragen.

    Ich kapiers leider immer noch nicht... aber vielleicht mag mir das mal jemand der sich in der Wirtschaft (nicht Kneipe) besser auskennt.

    die GmbH hat in der BBL Insolvenz angemeldet und is damit raus. Und abwickeln heißt doch soviel wie auflösen.... oder ?
    Somit hat doch die Gesellschaft die auf gut Deutsch pleite ist am Spielbetrieb der BBL Teilgenommen und hatte die Lizenz.
    Wie kann dann nun die KGaA mit ner Lizenz in die ProA gehen ?

    - Wenn die KGaA nicht Insolvent ist und die Lizenz hatte.... dann ists gegenüber der BBL ja gelogen dass man Insolvent ist.
    - hat die GmbH die Lizenz und wickelt sich ab, müsste die Lizenz ja auch weg sein

    Oder kann man die Lizenz so mir nichts dir nichts übertragen ? von einer Gesellschaft auf die andere

    Wenn ja, dann sollte das ja jeder Club allein aus Vorsicht mal so machen.

    • Offizieller Beitrag

    Die Lizenz ist immer so ne Sache. Erinnere mich da auch noch an so ein Ding, wo Düsseldorf gezwungener Maßen pleite ging (Leverkusen lässt grüßen) und die Lizenz nach Bayern übertragen wurde. Bin aber jetzt zu faul mich zu erinnern oder nach zu lesen.

    Glaub damals hatte @Obi Wahn K. die Lizenz inne und konnte diese trotz Pleite der Magics auf Bayern übertragen.

    • Offizieller Beitrag

    ja das mein ich ja.... dann machst doch als Club am besten 2 Gesellschaften.
    Wenn Pleite gehst überträgst die Lizenz der anderen Gesellschaft und bist so wenigstens ein Liga drunter wieder am Start.
    Vor allem... wie kann die eine Gesellschaft in nem Insolvenzverfahren abgewickelt werden, und die andere hat damit gar nichts zu tun ? hmmm...
    Hat nen faden Beigeschmack das ganze... vielleicht ists korrekt und auch so machbar... menschlich und vom Gefühl her ists Beschiss.

    • Offizieller Beitrag

    Ich versuche einmal, etwas Licht ins Dunkel zu bringen (allerdings alles ohne Gewähr, da ich kein Experte auf dem Fachgebiet bin!).

    Das Hagener Konstrukt war damals scheinbar eine GmbH & Co.KGaA, wenn ich das aus obigem Artikel richtig herauslese. Das heißt, Hagen war in seiner Gesamtheit eine "Kommanditgesellschaft auf Aktien", deren Komplementär eine GmbH ist. Dieses Konstrukt ist im Profisport nichts Ungewöhnliches. Gerade im Fußball findest sich das immer wieder.

    Bei einer normalen Kommanditgesellschaft gibt es bekanntermaßen Komplementäre, d.h. Gesellschafter, die unbeschränkt mit ihrem Vermögen haften, sowie Kommanditisten, die nur in Höhe ihrer Einlagen haften. Im Falle der KGaA ist die Haftung der Kommanditisten eben ihr Aktienanteil.

    Die GmbH & Co.KGaA umgeht nun die persönliche Haftung des Komplementärs, indem an dessen Stelle die GmbH tritt. Diese haftet wiederum nur mit ihrem Gesellschaftsvermögen. Somit führt eine Pleite der GmbH nicht automatisch auch zur Pleite der gesamten GmbH & Co.KGaA. Im Umkehrschluss heißt das für Hagen aber imho auch, dass - wenn man nun mit einer reinen KGaA weitermachen möchte, ein Gesellschafter die Rolle des bisherigen Komplementärs (d.h. der GmbH) einnehmen muss.

    Was nun die Sache mit der Lizenz angeht: Mit der Insolvenz von Hagen hat die GmbH & Co. KGaA ohnehin die Lizenz entzogen bekommen. Das schrieb die BBL Mitte Dezember:

    "Der Basketball Hagen GmbH & Co. KGaA wird als Träger von Phoenix Hagen mit sofortiger Wirkung die Lizenz entzogen."

    Somit geht alles seinen geregelten Gang: Hagen hat kein Teilnahmerecht mehr, steht somit als erster Absteiger fest und kann sich somit laut Statuten für eine ProA-Lizenz bewerben(!) . Dass dies überhaupt möglich ist, liegt für mich tatsächlich an der Organisationsstruktur der GmbH & Co. KGaA.

    Eine Übertragung der Lizenz von A nach B ist übrigens nicht so ohne Weiteres möglich. Laut Lizenzstatut der BBL muss die Liga hierfür zustimmen (es ei denn, die Übertragung erfolgt am selben Ort zum Zweck einer Abspaltung des wirtschaftlichen Betriebs der Profimannschaft).

    Noch ein Nachtrag: Die Lizenz an sich kann gar nicht bei einer einzelnen Person liegen, wie man immer wieder liest. Die Erteilung der Lizenz erfolgt von der BBL vor jeder Saison neu. Zur Erteilung der Lizenz gehört z.B. auch die sportliche Qualifikation. Lizenzinhaber ist somit immer der Verein an sich. Aber es ist natürlich je nach Vereinsstruktur durchaus so, dass man den Anschein gewinnen könnte, dass eine Person entscheiden kann, wie es am Standort weitergeht. In Bamberg ist die Lizenz soweit ich weiß bei der GmbH. Die Anteile daran hat wiederum Brose. Somit kann natürlich Brose von einen auf den anderen Tag sagen: "Wir machen hier dicht". Wer will Brose daran hindern?

    Es gibt im Eishockey einen sehr bekannten Fall, in dem der "Lizenzinhaber" ein Team vom Standort A nach B gezogen hat: München Barons Richtung Hamburg zu Beginn des Jahrtausends. Auch das war damals nur mit Zustimmung der DEL-Gremien möglich, wenn ich das richtig im Kopf habe.

  • ich werde nach wie vor den Gedanken nicht los, dass das alles von langer Hand geplant war.
    Hagen krebst seit Jahren am Minimum rum. Anfangs dieser Saison wohl richtig schlimm. Dann folgt die Negativserie, die unweigerlich im sportlichen Abstieg geendet hätte. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Dann die Überlegung: Bringe ich die Saison zu Ende kostet mich das ca. eine Mio. Euro und endet damit, dass ich nächste Saison ProA spiele. Oder ich mach jetzt einen auf Pleite, zahle für die Abwicklung ca. 250000€ und spiele nächste Saison ebenso ProA.
    Ich gehe mal davon aus, dass an jedem Standort die Sponsorenlandschaft abgegrast ist. Es kommen deshalb auch im Insolvenz-Fall für Hagen keine überraschend neuen Sponsoren hinzu. Eher im Gegenteil. Was veranlasst nun ein Sponsor, der Gelder vorschießt, in der Insolvenz um die Gegenleistung gebracht wird, nun wieder weiterzumachen bei Hagen? Ich meine, dieser Anreiz wäre nur gegeben, wenn auch der Sponsor durch diesen Deal Geld spart. Es ist doch marketingtechnisch bestimmt geschickter (zumindest regional) lieber Werbung für nen ambitionierten ProA-Ligist zu machen, als Werbung für nen sicheren BBL-Absteiger.
    Über die geprellten Dauerkarteninhaber wird kein Wort verloren. Weder im insolventen Zustand noch im geplanten "neuen Leben". Quasi in nem Nebensatz wurde mal erwähnt, dass man sicherlich eine Lösung findet bzw. Dass jeder einzelne Forderungen im Rahmen der Insolvenz stellen kann. Davon sieht er -wenn überhaupt- max. 10% seiner Forderung. Das wars.
    Für mich steht fest: wer nur ein Drittel der Saison in der BBL mitspielt, hat danach nix in der ProA verloren.

  • Da bin ich bei Dir @dimpflmoser. Es hat einen ganz üblen Beigeschmack. Interessanter Artikel hierzu auch in der neuen BIG bzw. eine Meinung aus Weißenfels (MBC) hierzu. Die fühlen sich halt mächtig verar... an der Nase herumgeführt, da Hagen im Prinzip schon letzte Saison nix auf der Brust hatte und diejenigen die vernünftig wirtschaften, abgestiegen sind. Sicher kann man jetzt darüber diskutieren, da der Abstieg sportlich war, aber letztlich sind wir für mich hier bei der BBL, die es nicht schafft hier vernünftige Basics zu legen, dass so was nicht passiert. Aber laut Bericht in der BIG, auch die BBL meint alles richtig gemacht zu haben.

    Mit offenen Armen wird, wenn es soweit kommt, Hagen in der ProA bestimmt nicht empfangen.