Etats in der BBL, Milliardäre, Mäzene, Werksteams und die große Langeweile in dieser BBL-Saison

  • Guten Morgen allerseits,

    ich nehme die Anregung unseres Mod MG gerne auf und mache mal diesen Thread auf.
    Es besteht offenbar ein großes Interesse zu den Themen, die ich im Titel genannt habe.
    Dann mal los, denn in einen Spieltags- oder Play-Off-Thread gehört das schlichtweg nicht hinein, wie unser Mod sehr richtig bemerkt.

    Ich persönlich verzichte gerne auf die Lobhudelei, die die Brose Baskets aufgrund der sehr gut verlaufenen EL 2015/16 incl. TOP-16 von allen Seiten erfahren durfte.
    Um so schlimmer ist es, dass aber genau dieses Team nun Schuld haben soll, dass die BBL für einige Basketballfans totlangweilig ist.
    Ich mag mir jetzt nicht vorstellen, wenn irgend ein anderes Team (Bayern hat die finanziellen Mittel ja auch annähernd) so einen Sponsor wie die FIRMA BROSE (nicht Michael Stoschek)
    akquierieren könnte. Dann sähe die ganze Sache garantiert völlig anders aus.

    Eine Auflistung der Sponsoren der Brose Baskets findet man übrigens ganz offen auf der Brose Baskets-Website.

    Einer behauptete gestern sogar, andere Teams müssten sich halt auch einen Milliardär suchen und hat Bamberg erneut als Werksteam bezeichnet.
    Das ist arm, sehr arm. Wie nennt sich der Basketballclub aus der ehemaligen Bundeshauptstadt doch gleich wieder ?

    So, auf geht´s, meine Damen und Herren. Ihr könnt los legen.

    Einmal editiert, zuletzt von heilandsack (23. Mai 2016 um 10:31)

  • Jeder kann sich doch (s)einen Milliardär suchen, ich hab damit kein Problem ...
    die einen schaffen es eben einen großen Konzern zu motivieren Ihr Sponsoring hochzufahren , andere Vereine eben nicht ...

    Nebenbei die Telekom ist ja wohl ein noch größerer Konzern /pot. Sponsor als z.B. Brose
    was können die Bamberger dafür , das die Bonner Verantwortlichen es nicht schaffen , da mehr rauszuleiern ....?

    Es gab immer Zeiten wo eine Mannschaft etwas mehr hatte als der Rest , ich genieße die jetzige Zeit in Bamberg , weiss aber das es auch mal wieder anders
    kommen kann.
    Aber in Bamberg hat Basketball Tradition deshalb wird auch Bamberg ohne Brose nicht untergehen in Sachen Basketball ...

    Ärgerlich wird es hier allerdings wenn Unwahrheiten verbreitet werden , wie das Stosckek privat die Schatuelle aufmacht und Mio reinbuttert wann es Ihm paßt oder der Anschein erweckt wird, das 3 /4 des Etats Brose zahlt u.s.w.

    Jeder muss schauen wo er bleibt und wenn der FC Bayern will, kann er auch einen Etat von 30 oder 40 Mio generieren -ohne Probleme dabin ich mir sicher.
    Tja wo sind dann die Unterschiede zum Rest der Liga ?

    Defensive FIRST - vorne trifft der Herrgott _blink

    2 Mal editiert, zuletzt von Snake (23. Mai 2016 um 11:07)

  • Um so schlimmer ist es, dass aber genau dieses Team nun Schuld haben soll, dass die BBL für einige Basketballfans totlangweilig ist.


    Genau das passiert im Fußball seit Jahren... Und wird auch beim FC Bayern Basketball in der kommenden Saison sicher aufeinen nächsten Level gehoben werden! Selbst wenn es nicht passiert (was ich bezweifle) haben die "Buyern" in dieser Saison mit dem durchaus hohenSpieleretat noch nicht das erreicht was sie erreichen wollten (bzw. dieses auch nicht erreichen werden).

    Gegen diese "Totlangweiligkeit" spricht, dass es in der Hauptrunde hinter dem Platz 1 so spannend war wie schon lange nicht mehr. Die Bundesligaist noch ausgeglichener geworden. Dieses ist auch in den Playoffs offensichtlich, in denen der Siebplatzierte den Zweitplatzieren raus kickt,wenn auch in knappen Partien.

    Ich sehe es vielmehr so wie in der Fußball Bundesliga. Vereine mit Milliardären und Mäzen qualifizieren sich durch die Bundesliga auf die interessanteren Aufgaben wie Euroleague etc. Und hier bin ich dankbar dafür, dass sich dieBrösels so toll in der Saison 2015/2016 auf internationaler Ebene präsentierthaben.

    Manchmal muss man sich daran erinnern, nicht immer dasselbe zu machen, was alle anderen auch schon machen! :huh:

  • Jetzt mal Butter bei die Fische: Der Etat Bambergs kommt zu einem Großteil von Brose. Aber Brose =/ Stoschek privat! Es ist Sponsoring. Jetzt kann man streiten inwieweit Brose einen angemessenen Gegenwert erhält. Aber! Das kann man sicher bei ratiopharm, Telekom, Alba etc. genauso. Werden mehr Mülltonnen abgeholt, weil Alba den Basketballern Millionen gibt? I don´t think so....
    Es ist aber vor allem eine Frage des Ehrgeizes. Und Brose/Stoschek haben den Ehrgeiz nicht im Mittelmaß zu verschwinden. Wenn man etwas macht, macht man es richtig. Das spiegelt sich in allen Bereichen der Firma wieder. Das macht auch die Firma so erfolgreich. Man schaue ich nur mal die neue E-Bike-Geschichte an. Da wird nicht ein 10. Motor rausgebarcht, weil es eben nice to have ist. Nein, man konstruiert etwas, was von der Fachpresse in höchsten Tönen gelobt wird. Und das als Neu-/Quereinsteiger.
    Die Telekom könnte Bonn sicher auch dick rausbringen. Aber der Anspruch dort ist halt ein anderer, Standortmarketing. Man könnte die Frage diskutieren, wo die Baskets Bonn ohne Telekom stünden...

  • Als "Altfan" kann man sich an die Dominanz von Bayer Leverkusen erinnern, die damals ja Serienmeister waren und selbst da war es nie langweilig - oder?
    Von Langeweile spricht doch auch in der Fußballbundesliga (fast) niemand - außer vielleicht den Medien - ob der Dominanz der Bayern. Die Stadien sind voll auch auswärts, wenn Bayern kommt.
    Aber der "gemeine Basketballfan" ("gemein" im Sinn von "allgemein", damit nienmand auf falsche Gedanken kommt) ist ein ein Besonderer....

    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte ähnliche Diskussionen auch beim Euroleague Final4 in Berlin mit in- und ausländischen Fans. Wenig überraschend für mich war, dass gerade wir in Deutschland scheinbar ein riesen Problem mit Mäzenen oder zu finanzstarken Sponsoren haben. Im Ausland scheint man dies nicht wirklich zu verstehen.

    Ich habe mir auch Gedanken gemacht, woher diese Abneigung bei uns kommt. Dabei bin ich immer wieder beim Fußball gelandet. Auch wenn sich nicht jeder für Fußball interessiert, so diente er im Profibereich doch über Jahrzehnte als Mustervorbild für eine gesunde Organisation, bei der die Vereine ihren Etat aufgrund einer breiten Sponsorenbasis haben und nicht von großen Geldgebern abhängig sind (Stichwort 50+1 Regelung). Ich denke, das prägt die Einstellung in einem Land doch extrem.

    Der Fußball spielt für mich auch noch andersweitig eine entscheidende Rolle. Für mich ist es eine Illusion, den deutschen Vereinsbasketball einzig und allein mit einer breiten Sponsorenbasis der internationalen Spitze näher zu bringen. Dies schafft nicht einmal der einstige Vorzeigeklub Alba Berlin, dessen Etat sich in den letzten Jahren nach unten bewegt hat. Wie soll das dann in Ulm, Bamberg, Oldenburg etc. funktionieren? Den Etat kann man sicherlich immer steigern, aber irgendwann ist eine Grenze erreicht. Grund dafür ist - neben der geringeren Größe der Basketballstandorte - für mich eben auch der Fußball, der enorm viel Sponsorgeld erhält. Basketball in Deutschland kann imho in absehbarer Zeit gar nicht so viel Aufmerksamkeit bekommen, dass die Anziehungskraft des Basketballs für potenzielle Sponsoren im Vergleich zum Fußball spürbar zunimmt. Im Kleinen funktioniert das vielleicht, aber wie gesagt: Irgendwann ist eine Grenze erreicht.

    Dann bleibt nur die Wahl, ob man mit dem internationalen Status Quo zufrieden ist oder ob man neue und womöglich unbeliebte Wege geht. Bamberg ist dieses Risiko eingegangen und konnte den Etat deutlich steigern. Bayern nimmt eine Sonderrolle ein, weil sie für mich ihren Etat einzig und allein durch die Marke "FC Bayern" generieren (und somit wieder die Anziehungskraft des Fußballs nutzen). Das zeigt imho die zwei Möglichkeiten, wie man den deutschen Basketball deutlich nach vorne bringen kann:

    a) Man schafft es, mehr Basketballabteilungen aus Fußballklubs in die Liga zu bringen
    b) Es finden mehr Vereine "mäzenähnliche" Großsponsoren

    Aktuell gibt es mit Bamberg und Bayern leider nur zwei Teams, die finanziell nach vorne preschen. Ich würde mir wünschen, dass sich in Zukunft mehr (aktuellen) BBL-Vereinen die Möglichkeit eröffnet, ihren Etat deutlich zu steigern. Ich bin mir der Gefahren von Großsponsoring durchaus bewusst und weiß, dass der Etat in Bamberg auch von heute auf morgen wieder ein gutes Stück nach unten gehen könnte. Aber ich sehe keine andere Möglichkeit, international wirklich große Schritte nach vorne zu machen.

    Im Übrigen werden einem aktuell durch das deutsche Eishockey die Chancen und Risiken recht gut vor Augen geführt. Dort gehören Investoren und Klubinhaber auch schon fast zum Alltag. Die Aufregung ist dabei bei Weitem nicht so groß wie in anderen Sportarten. Nun schaffen es einerseits mehr und mehr deutsche Spieler in die NHL und die Nationalmannschaft lieferte bei der WM eine weitestgehend sehr gute Leistung ab...Andererseits hat die Anschutz Entertainment Group keine Lust mehr auf Eishockey in Hamburg und die Lizenz scheint wieder einmal den Standort zu wechseln.

  • Ich bin mir der Gefahren von Großsponsoring durchaus bewusst und weiß, dass der Etat in Bamberg auch von heute auf morgen wieder ein gutes Stück nach unten gehen könnte.

    Und wenn das der (unglückliche) Fall wäre, würde Bamberg immer noch in der Liga mitspielen können.
    Und dann würde sich auch bei den Fans die "spreu vom Weizen trennen"...

  • Liebe Bamberg Fans,

    ihr müsst euch doch nicht rechtfertigen. Ich finde die Saison alles andere als langweilig. Wer den Verlauf unserer Ulmer ansieht mit den Hoch und Tiefs. Dann die Oldenburger auf Platz zwei. Frankfurt mit dem Sieg in der Euro Challenge. Würzburg als Aufsteiger in den Playoffs. Alba nur auf Platz 6. Von den großen B's ist nur Bamberg nichts schuldig geblieben. Egal was jetzt noch passiert, ich fand es ne sehr gute Saison.

  • Da hast du aber so was von recht, Jim-Wade.
    Ich erinnere mich an die insgesamt 3 Spielzeiten (oder waren es nur 2 ?) damals in der 2. Bundesliga noch unter dem 1. FC (ja, Fußballclub) 01 Bamberg.
    400 Fans (aber wir waren dabei) verloren sich in der Graf-Stauffenberg-Schulturnhalle.

    Bamberg wird immer eine Basketballstadt bleiben, ob mit oder ohne Großsponsor.
    Wir sind Gott sei Dank breit aufgestellt, was die Geldgeber betrifft.
    Und ärmere Zeiten kennen wir zur Genüge.
    Meine Basketball-"Fankarriere" ging 1974 los und bis 2004 erreichten wir nur einen Titel, den Pokalgewinn 1992 gegen Ludwigsburg.
    Es war bis 2004 weiß Gott nicht viel Geld da und trotzdem hatten wir Spannung pur in den allermeisten Spielen.
    Auch nach Rückschlägen war die GSH mit an die 2.000 Zuschauer immer gut gefüllt, sehr oft auch proppevoll ausverkauft.

    Jetzt haben wir sozusagen unsere Hoch-Zeit, die gerne noch ein bisschen weitergehen darf.
    Auch wenn es die Fans anderer Teams in den Zustand purer Langeweile versetzt.
    Wir Bamberger sind stolz darauf, so etwas in unserer kleinen aber feinen Stadt genießen zu dürfen.
    Immer mit der Gewissheit jedoch, dass diese Hoch-Zeit auch irgend wann ein Ende haben wird.
    Aber bis dahin unterstützen wir Fans unsere Jungs, so gut wir können; auf unsere Art, wie wir das in Bamberg schon Jahrzehnte lang machen.

    tuhlke
    Mein lieber tuhlke, du bist da auch ein Basketballfan, der auch anders kann.
    Ein laut deiner Signatur gebürtiger Ulmer, der auch über den Tellerrand hinausschaut und sich auch für andere Teams interessiert.
    Dafür möchte ich dir danken, auch für deinen tollen und freundlichen Kommentar eins weiter oben.
    Hut ab und großen Respekt.

  • Liebe Bamberg Fans,

    ihr müsst euch doch nicht rechtfertigen. ...

    na ja wenn Unwahrheiten gepostet werden in einen anderen Thread und off topic sind dann wohl schon -leider
    deshalb ein berechtigter Thread !

    ich denke aber der Thread gilt nicht nur auf der Bamberg / Bayern Seite ...
    warum schaffen es Vereine wie z.B. Bonn oder die Millionenstadt Berlin nicht ihren Etat zu erhöhen ?

    Defensive FIRST - vorne trifft der Herrgott _blink