Bamberg Baskets - Alles rund um den Bamberger Basketball

  • Eine Sache muss ich doch nochmal ansprechen, einfach nur, weil ich gerade echt lachen musste. Aus der PM:

    "Brose Bamberg ist es nun auch möglich, seiner Abstellungsverpflichtung für Nationalspieler nachzukommen, da der Wettbewerb während der Nationalmannschafts-Zeitfenster, ebenso wie die easyCredit BBL, pausiert. Damit stärkt Brose nachhaltig die Entwicklung des deutschen Basketballs."

    Wenn der Sommer jetzt so läuft wie erwartet und man ein bisschen was wegkürzt, könnte man also sagen:

    "Brose Bamberg hat sich dazu entschieden, die nächsten fünf Jahre in der Champions League zu spielen, damit Patrick Heckmann zu den vier Qualifikationsspielen der Nationalmannschaft reisen kann, wenn er denn nominiert wird."

    Gibt ja wie geschrieben noch viele andere Gründe ... aber das mit den Nationalspielern zieht irgendwie nicht mehr so, wenn nur Heckmann übrig bleibt. _grin Und das macht es für mich sehr, sehr witzig _grin

  • Apropos Planungssicherheit: Oldenburg hat nun ein Problem.

    Den offenen Eurocup-Startplatz hat nun Frankfurt bekommen.

    Das mit Frankfurt finde ich übrigens aus mehreren Blickwinkeln äußerst interessant.

    1. Scheinen die Hessen ein komplett anderes Zukunftsbild als Bamberg zu haben.
    2. Ist ein Wechsel zwischen den beiden Wettbewerben offensichtlich problemlos möglich.
    3. Scheinen auch finanzschwächere Teams eine EC-Saison stemmen zu können.
    4. Ist der EC anscheinend auch für ein Nachwuchskonzept attraktiv.

    Gerade die ersten beiden Punkte lassen mich auch an Tag 2 nach der Entscheidung Bambergs für die CL ein wenig fassungslos zurück. Offensichtlich ist man in Frankfurt der Meinung, dass der EC in der kommenden Saison einen größeren Mehrwert bietet als die CL und hat deshalb direkt mal die Chance genutzt, sich einen Platz zu sichern. Und offensichtlich macht aus Frankfurter Sicht - die den CL-Wettbewerb ja schon kennen - ein Wechsel von der FIBA zur ECA Sinn. Da würden mich ja wirklich mal deren Argumente interessieren. Geld, Reichweite, Prestige?

    Nachdem sich durch den Streit zwischen FIBA und ECA wirklich in jedem Sommer die Gemengelage wieder ein Stück weit verändert, halte ich den Weg, den Frankfurt (und fast alle anderen Vereine gehen), für absolut richtig: Jedes Jahr alle Optionen abwägen (wenn es das sportliche Abschneiden zulässt) und sich am Ende für den Wettbewerb entscheiden, der einem selbst im kommenden Jahr am attraktivsten erscheint.

    Um hier den Bogen zu Bamberg zu spannen: Ich verstehe diese 5-jährige Festlegung auf die CL auch weiterhin überhaupt nicht. Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass man in einem absolut dynamischen Umfeld agiert, in dem sich jedes Jahr wieder etwas ändern kann. Bamberg nimmt sich selbst - ohne Not - die Freiheit und Flexibilität auf "Umweltveränderungen" zu reagieren. Und das macht für mich einfach keinen Sinn...

    Wenn die CL in ein paar Jahren den EC eingeholt hat und/oder ein attraktiveres Paket schnürt, dann kann man sich doch immer noch - sportliche Qualifikation vorausgesetzt - für den Wettbewerb entscheiden. Aber Stand heute eine Wette darauf einzugehen, dass die CL mal attraktiver wird als der EC und deswegen heute auf den (noch attraktiveren) EC zu verzichten, ist einfach aus meiner Sicht rational nicht zu erklären.

    Ne Leute, das lässt mich auch heute noch nicht kalt..._glotzen   

    "I've missed over 9,000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times I've been trusted to take the game-winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed." - Michael Jordan

  • Die Frankfurter Teilnahme am Eurocup hat auch mich sehr überrascht, da Frankfurt über die Personalie Kamil Nowak immer sehr eng mit der FIBA verbunden war. Möglicherweise will die ECA hier schonmal vorbauen, weil in Frankfurt die Pläne für eine neue Halle bereits sehr konkret sind. Vielleicht hatten sie aber wirklich nur das Glück, da Oldenburg -im Glauben der sicheren CL-Teilnahme- keine Bewerbung für den EC eingereicht hatte und deshalb auch kein Thema war (Oldenburg war 7., also vor Frankfurt in der Tabelle).

    Es wäre interessant zu wissen, welche Benefits die Vereinbarung für Bamberg mit sich bringt: gibts es jährlich einen festen Betrag für Bamberg? Gibt es die Zusage bei Qualifikation das Final Four austragen zu dürfen? Bekommt Bamberg eine höhere Antrittsprämie als andere Teilnehmer? Wieso gehe ich eine Vereinbarung über fünf Jahre ein, um in einem Wettbewerb anzutreten, für den ich mit Erreichen der BBL-Playoffs ohnehin qualifiziert bin?

    Bamberg muss sich laut Aussage von Beyer weiterhin sportlich qualifizieren, zur Not über die Quali-Runde. Das impliziert für mich, dass Bamberg an Bedingungen hinsichtlich des Abschneidens in der BBL gebunden ist. Wo ist denn da für Bamberg der Vorteil?

    Ich lasse den Punkt der "finanziellen Gesundung" nur bedingt gelten, es sei denn man hätte in Wirklichkeit noch weit größere Einbußen als die genannte 6-10 Millionen und die Konsolidierung dauere weitaus länger, als die von Beyer genannte kommende Saison. Denn wie Motuler schreibt, es ist jede Saison aufs Neue möglich zu entscheiden, in welchem Wettbewerb man antreten will. Man merkt der Etat der kommenden Saison entwickelt sich nicht wie gewünscht, Bamberg ist aber für den EC qualifiziert da am Ende der 4. Platz in der BBL steht, dann gehts eben Champions League, falls die Angst herrscht, Kanonfutter im EC zu sein.

    Ich kann mir das Vorgehen auch nur über gekränkte Eitelkeiten erklären, welche aber bei Entscheidungen über die strategische Ausrichtung eines Sportklubs ein denkbar schlechter Ratgeber sind. Die Art und Weise wie Beyer die Statements abgelesen hat, wirkte auf mich trotzig und ein Stück weit auch beleidigt.

    Beim Thema "Überlegungen anderer Klubs, sich von der ECA abzuwenden" ist auch verdammt viel konjunktiv dabei. Für die kommende Saison hat sich gar nichts pro FIBA verschoben, in Frankreich und Italien spielt eigentlich alles mit Rang und nahmen EC oder EL. Möglicherweise werden diese Überlegungen tatsächlich konkreter, aber fünf Jahre ist im Basketball (allgemein im Sport) eine sooo lange Zeit und wer weiß ob es diese Überlegungen in 6-8 Monaten überhaupt noch gibt.

    Gut, die Entscheidung ist getroffen, ich kann sie nicht ändern. Aber -wie einige Andere hier im Forum- verstehen kann ich sie nicht. Wenn die EL schon nicht reicht, um weitere Sponsoren unabhängig von Brose zu akquirieren, werden sie bei CL-Teilnahme erst recht nicht Schlange stehen.

    Summa summarum: wenn die CL sich wirklich stark verbessert (und da ist einiges zu tun), kann Bamberg vielleicht den Status Quo erhalten. Wenn nicht, ist das wahrscheinlich der erste Schritt ins Mittelmaß. Und das ist schade, denn das hatte sich vor wenigen Monaten noch ganz anders angehört.

  • "Das mit Frankfurt finde ich übrigens aus mehreren Blickwinkeln äußerst interessant.

    1. Scheinen die Hessen ein komplett anderes Zukunftsbild als Bamberg zu haben.
    2. Ist ein Wechsel zwischen den beiden Wettbewerben offensichtlich problemlos möglich.
    3. Scheinen auch finanzschwächere Teams eine EC-Saison stemmen zu können.
    4. Ist der EC anscheinend auch für ein Nachwuchskonzept attraktiv."

    Vielleicht ist es aber auch "5. sie wollen auf jeden Fall international spielen und das war die einzige Chance, weil die CL-Plätze bereits weg waren!!!"

    Einmal editiert, zuletzt von Tuchi (20. Juni 2018 um 08:22)

  • "Brose Bamberg hat sich dazu entschieden, die nächsten fünf Jahre in der Champions League zu spielen, damit Patrick Heckmann zu den vier Qualifikationsspielen der Nationalmannschaft reisen kann, wenn er denn nominiert wird."

    Na ja möglicherweise werden Stuckey und Olinde auch dort gebraucht?!

  • Mir bereitet die Entscheidung für die CL immer noch Kopfzerbrechen.

    Hier sind doch ein paar User, die den Schritt gutheißen. Könnt ihr mir vielleicht überzeugende Argumente nennen, die für diese Liga sprechen, im Vergleich zum EC? In sportlicher und/oder wirtschaftlicher Hinsicht?

    Ich würde das echt gern nachvollziehen können.

  • Schwerer Brocken für dich, Cayenne . Man merkt es deutlich.

    Ich denke, man hat von Jordi einfach die Nase voll, denn MS hat sich ja offenbar länger bemüht, dort unter zu kommen in der EL.

    EC ist ja der gleiche Haufen, nur ne Stufe tiefer, das macht keinen Unterschied für mich.

    Könnte mir gut vorstellen, dass man sich exakt wegen Jordi für die CL entschieden hat.

    Wäre ja aber ne Möglichkeit, dies bei den Podcast-Fragen nochmal unter zu bringen.

    Mir ginge es ebenso wie MS, denn bisschen Stolz hat doch jeder im Leibe; bei MS isses wohl auch ne Portion Enttäuschung über das Nichterreichte.

    Und dann das andauernde Jordi-Werben pro München und als Krönung die Wildcard für 2 Jahre, für mich auch einer der Hauptgründe.

    Bamberg ist und bleibt nun mal Provinz, woran die Erfolge der letzten Jahre auch nix ändern.

    Die EL ist ein Zirkus und wird es auch bleiben; der EC ist m.E. keinen Deut besser.

    Und jetzt bitte nicht das Hackebeilchen auspacken; Cayenne hat gefragt und ich habe geantwortet, warum ICH den Schritt gutheiße und wie für mich die Begründung ist.

    Nix weiter.