Euroleague - Allgemeines

  • Danke, @ Erich, bist halt ein Kerl mit klaren Präferenzen.

    Ich komplett verwerbter Basketdepp schau ja jetzt Olympiakos vs. Baskonia, weil mir die persönlich auch noch was sagen usw., aber was soll man dazu real sagen: 47:22 zur Halbzeit, was für ein hammergeiler Wettbewerb?

    Wird echt Zeit für sowas wie Chemnitz gegen Ulm oder so, da is bestimmt noch richtig Feuer unterm Dach.

  • Mal eine Frage an die Insider hier.

    Ich verstehe ja die Werbing insoweit, als dass diese Euroleague die zweitbeste, wenn nicht gar beste Basketballveranstaltung der Welt für ausgewählte Klubmannschaften darstellt.

    Ich finde Vergleiche zwischen NBA und EL schwierig weil es schlicht zwei verschiedene Sportarten sind. Ich behaupte aber dass jedes NBA Team jedes EL Team schlagen wird, change my mind. Wer sagt dass in der NBA keine Defense und kein Teamplay gespielt wird hat noch nie ein NBA Spiel gesehen. Es kommt halt immer auf die eigenen Präferenzen an. Ich schaue gerne beides, allerdings öfter und lieber NBA. Das die EL aber die beste Liga außerhalb der NBA ist dürfte klar sein.

  • Danke, @ Erich, bist halt ein Kerl mit klaren Präferenzen.

    Ich komplett verwerbter Basketdepp schau ja jetzt Olympiakos vs. Baskonia, weil mir die persönlich auch noch was sagen usw., aber was soll man dazu real sagen: 47:22 zur Halbzeit, was für ein hammergeiler Wettbewerb?

    Wird echt Zeit für sowas wie Chemnitz gegen Ulm oder so, da is bestimmt noch richtig Feuer unterm Dach.

    Hmmmm, warum bist Du denn jetzt nicht im Wirtshaus, sondern schaust ein Basketballspiel in einer Liga, die Du nicht magst? Und warum interessiert dich dann eigentlich das Zwischenergebnis eines anderen Spiels in dieser Liga? Warum vergleichst Du diese Liga mit der finanziell mit Abstand stärksten Basketball-Liga der Welt, obwohl dich diese Liga eigentlich nicht interessiert?

    Also ich an deiner Stelle hätte noch nicht mal die Frage gestellt, sondern wäre einfach mit meinen Kumpels ins Wirtshaus gegangen. Warum hast Du dich anders entschieden?

    Mal ganz ernst: Warum immer seine Antipathie in die Welt posaunen, anstelle einfach akzeptieren, dass andere Menschen andere Interessen haben und sich mit Freuden auf die eigenen Interessen stürzen?

  • Man muss ja nicht jedes Spiel gleichermaßen attraktiv finden, man will ja auch nicht jedes BBL-Spiel sehen, aber insgesamt ist das Niveau der Euroleague deutlich gesteigert worden in den letzten Jahren und man sieht häufig Basketball vom Feinsten. Seitdem Magenta jedes Spiel überträgt und man somit ganz einfach auch Spiele ohne deutsche Beteiligung sehen kann, ist mir das erst bewusst geworden, wie viele Spiele auf hohem Niveau stattfinden. Der Kampf um die Playoffs war letzte Saison extrem spannend. Zwei Spiele vor Ende der Hauptrunde konnte der Tabellendritte noch bis auf Rang 9 durchgereicht werden. Dann die fantastischen Playoffs, in denen drei der vier Serien ins entscheidende Spiel gingen.

  • Ich habe mich durchaus auf den Saisonstart gefreut, aber meine Suche nach schönem und spannendem Basketball ist an diesem Spieltag erfolglos geblieben: Gefühlt zäume mittlerweile alle EL-Clubs ihren Basketball von hinten auf, der Defense: Wenn dann Lineups wie Henry/Shayok/Pierre/ Vesely/Booker vs. Wolters/Hollins/Kalinic/Mitrovic/Kuzmic aufeinander treffen, dann wundert mich das Endergebnis 61:57 null, ebenso wenig wie der mittelalterliche Anstrich des praktizierten Basketballs. Dieses Malochen ist ja nicht per se schlecht, aber wenn sich Mannschaften nur noch über die Defense, die dort vorhandene Variabilität und das Malochen definieren, dann bleibt die puristische Ader gänzlich unbefriedigt zurück und kotzt sich dann ungefiltert in Basketballforen aus: Für mich ist das alles zu durchgetaktet, zu maschinell, zu statisch, zu pre-2012/2013. Das sehe ich in erster Linie im Format begründet, welches mannschaftstaktische Entwicklungen aufgrund des nicht enden wollenden Schwalls an Spielen kaum zulässt: Im Sommer muss die Grundlage für die Saison geschaffen werden, unter der Saison geht es dann weniger um die eigene Entwicklung, als um das bis ins letzte Details gehende analysieren der Gegner, wenn schon, dann passiert Entwicklung nur über das viele Spielen. Dieser Fokus auf die Umwelt, nie auf sich selbst, der versimplifiziert aus meiner Sicht den Basketball auf die Basics und lässt das Ganze zu einer Schachpartie auf hohem Niveau verkommen: Wo liegen die Schwachstellen beim Gegner? Wie komme ich in die Position, diese Schwachstellen auszunutzen? Als Antwort darauf wird jeder Spieler von 1-5, der über entsprechende Masse oder Größe verfügt, in den Post geschickt, mittlerweile fast egal ob mit oder ohne Switch, um dort seine körperlichen Vorteile auszuspielen. Das andere Extrem bilden die Guards, die sich nach dem Switchen einem fußlahmeren Goliath gegenüberstehen, um sich dann dessen Fußlahmheit im Eins gegen Eins zunutze zu machen. Das ist punktuell durchaus ansehnlich, aber auf Dauer einfach nur öde.

    Das ist für mich in etwa so, als hätten Studierende Prüfungen im Euroleague-analogen Takt: Es wäre dann nicht mehr möglich sich den ganzen Stoff der Veranstaltungen hineinzupfeffern, sondern man müsste taktischer an die Sache herangehen und den Stoff durch Analyse der Altklausuren und unter Berücksichtigung der Schwerpunkte in der Veranstaltung eingrenzen. Dann rennt man viertelvorbereitet in die Klausur und wird eine bedeutend schlechtere Prüfung schreiben als es unter normalen Umständen der Fall wäre. Das wird von den Prüfstellern in Kauf genommen, da jede zusätzliche Prüfung mehr Geld abwirft. Mit fortlaufender Dauer bekommen mehr und mehr Studierende psychische Probleme, da es keine Pausen gibt, kein Ende in Sicht ist und die Perspektive nur Prüfungen vorsieht.

    Sorry, aber auch wenn der Vergleich an mancher Stelle hakt, das System ist doch aus sportlicher und auch gesundheitlicher Sicht einfach nur schwachsinnig. Eine Verknappung der Spiele hätte fernab wirtschaftlicher Kennzahlen nur Vorteile, aber am Ende regelt eben das Geld und das im Spitzensport fast überall, siehe auch die Reform der UEFA Champions League. Ich möchte doch einfach nur ansehnlichen Sport sehen, durchaus im Wissen darüber, dass es sich hierbei ab einem gewissen Niveau nicht mehr um Kultur sondern einen Wirtschaftszweig handelt, aber es soll integer sein, es soll weiterhin der Sport im Mittelpunkt stehen und nicht etwa die bestmögliche Vermarktung eines Produktes, das sich zufällig in der Sportbranche befindet.

    Wenn solche Beiträge dann dazu führen, dass ich anderen den Spaß daran beziehungsweise am Austausch im Forum raube, tut es mir Leid. Den Verlust der von mir gemochten Euroleague habe ich noch nicht wirklich verarbeitet und leider führt mich meine Begeisterung für den Sport und insbesondere für die Euroleague aus alten Tagen immer wieder zu den Spielen, die qualitativ mit Sicherheit das Beste sind was der europäische Vereinsbasketball zu bieten hat, aber es für mich ein kapitalisierter Abklatsch meiner Wunschdefinition von Basketball als Mannschaftssportart. Das wird hoffentlich für lange Zeit meine letzte Generalkritik sein.

  • Harvey Specter

    Interessanter Standpunkt, der auch viel Wahrheit beinhaltet. Leider halte ich ihn nur für, sorry wenn ich jetzt böse bin, frei nach dem Motto: "Früher war alles besser. Ich mag das nicht mehr. Also es ist einfach schlecht und ich bin sauer und muss es jedem erzählen."

    Wir haben jetzt den ersten Spieltag einer neuen EL Saison gesehen. Wohlgemerkt den ERSTEN Spieltag. Und das nach zwei doch sehr besonderen Spielzeiten, wo viele Vereine aber auch Spieler sich massiv umstellen mussten und es für viele auch nicht klar war, was die Zukunft bringen wird. Die NBA ist finanziell soweit weg und als Liga insbesondere finanziell so gestärkt, dass es dort diese Probleme nicht gibt. In allen anderen Basketballligen der Welt aber musste man mit diesen Schwierigkeiten umgehen. Wenn man nun sofort wieder erwartet, dass alles perfekt läuft und man dann auch noch ein Team wie Fenerbahce, welches letzte Saison arg gebeutelt war und nun zu einem doch eher späten Zeitpunkt noch einen Trainerwechsel vornehmen musste und der neue Trainer ein komplettes Team seines Vorgängers vorgesetzt bekommt, als Beispiel wählt, wie schlecht die EL nun ist... Roter Stern kann nicht Mike James Style Basketball spielen und hat das auch in der Vergangenheit nie getan - zumindest nicht in den letzten 7-8 Jahren, wo ich die EL verfolge. Da wurde viel Basketball gearbeitet und gekämpft und oftmals hat man dadurch auch das Spiel des Gegners kaputt gemacht. Auf der anderen Seite aber einen Vesely und einen Booker aufzulisten und diesen zuschreiben, dass das Endergebnis um die 60 Punkte liegt... Hmmmm. Also ich kenne gerade diese Spieler als sehr starke Offensivspieler.

    Ich würde mir wünschen, dass Du auch der EL mal noch 1-2 Monate Zeit gibst, dass sich dort Dinge wieder einpendeln und dann dein Urteil nochmal überdenkst.

    Bei der Vielzahl an Spielen bin ich voll bei Dir. Auch mir würde eine 16er EL vollkommen langen. Ich würde aber auch kein Problem damit haben, wenn die EL auf 20 oder 24 aufgestockt wird und dann eine reine Europa-Liga wird. Ich bin hier ein weltoffener Mensch und bin es seit Jahrzehnten gewohnt, dass ich mit Menschen aus aller Welt kommuniziere, zusammen arbeite und meine Freizeit teile. Diese leider inzwischen immer lauter werdenden Stimmen nach mehr und mehr National erschreckt mich und macht mir Angst. Waren die 90er Jahre ein Aufbruch zu mehr Weltoffenheit, so ist inzwischen leider wieder eine massive Kehrwende da. Egal, ob das nun in manchem Osteuropäischen Land ist oder die 2-stelligen Wahlergebnisse der AfD in Deutschland oder auch einfach nur das ständige Schreien nach Deutschen Spielern und Deutschen Trainern in einer Deutschen Liga.

    Sorry, für das weite Ausschweifen und ich will Dir und auch niemanden anders hier im Forum irgendwelche politischen Positionen unterstellen. Es ist schlicht so, dass ich ein sehr weltoffener Mensch bin und ein großer Fan eines offenen Europas. Deswegen auch absolut nicht verstehe, was gegen eine große Europäische Liga spricht. Da dies aber zumindest mittelfristig nicht passieren wird, ist die 18er EL sicherlich zu groß, wenn die EL Teams parallel noch 18er nationale Ligen spielen. Zumindest müssen sich die Teams hier immer mehr ihren eigenen Weg suchen, wie sie diese Belastung verwalten können.

    Efes Istanbul hat in den letzten 3 Jahren übrigens sehr beeindruckend gezeigt, was auch in dieser Zeit in der EL möglich ist. Man hat sehr attraktiven Offensiv-Basketball gespielt und war damit extrem erfolgreich - sowohl national, als auch in der EL. Möglich war dies, da man zum einen über einen hohen Etat verfügt, aber insbesondere da man das Team zusammenhalten konnte. Dies hat auch Real Madrid viele Jahre sehr erfolgreichen Basketball spielen lassen. Größtes Problem für die Top Europäischen Teams ist hier aber die übermächtige NBA mit grenzenlosen finanziellen Mitteln. Real Madrid kann davon ein Lied singen. Nur, was soll die EL bzw. deren Clubs dagegen machen?

  • Wow wow wow, das geht jetzt aber in eine ganz andere Richtung, ballsportler46. Der Bezug zur Weltoffenheit ist in diesem Fall unangebracht, auch wenn ich deine Einstellung teile. Wenn du das wirklich so sehr auf den Sport überträgst, dann müsstest du die FIBA BCL schauen, dort sind viel mehr Länder vertreten, und nicht die Euroleague, die viele Länder von vornherein ausschließt. Nur weil du das nicht tust, impliziere ich aber nicht, dass du etwas gegen Mazedonien hast. Ganz ehrlich, der Bezug ist so weit hergeholt, mehr will ich da gar nicht zu schreiben.

    Nur zu den deutschen Trainern und Spielern noch: Der Basketball lebt hier, vor der Haustüre, in den Schul-AGs, den regionalen Vereinen, den Clubs in der Heimatstadt. Beim Ruf nach deutschen Trainern geht es meiner Meinung nach nicht darum, dass irgendwer was gegen Spanier hat, sondern dass man den Basketball, unser aller Lieblingssportart, zuhause wachsen sehen möchte. Deutsche Trainer sind ein Zeichen dafür, dass Basketball ein Karriereweg sein kann, dass wir hier Leute ausbilden und in der Breite Menschen mit dem Sport in Berührung bringen, von wem wir denken, dass er großartig ist. Und die Suche nach Identifikation ist Sportvereinen seit Anfang an inhärent. Deutsche Spieler bleiben der Liga länger verbunden und sind Aushängeschilder, viele der ausländischen Profis sind nicht lange hier. Deshalb kann ich den Ruf nach Deutschen verstehen und bin trotzdem überzeugt, dass kaum ein Sport mehr für Weltoffenheit steht, als der Basketball, auch der in Deutschland.

    Die NBA hat dieselben Probleme wie die Euroleague: Spieler die verletzt sind oder aussetzen, abgeschenkte Spiele, wenig Energie über die ersten drei Viertel, wenig Defense. Die Regeln und das individuelle Talent sorgen dort nur dafür, dass die Offense sich ausleben kann und die Defense wenig Spiele in der Hauptrunde gewinnt. Trainiert wird oft nur ganz, ganz wenig.

    Gegen die Euroleague spricht gar nichts und Harvey schreibt ja, dass er total an ihr hängt. Leider hat sie sich in eine Richtung entwickelt, wo Mauern hochgezogen wurden und nur noch feste, reiche Teams mitmachen dürfen, leider das Gegenteil von (Welt-)Offenheit. Gleichzeitig ist der Spielplan so aufgebläht, dass aufgrund der Reisen nur noch wenig Zeit zum trainieren bleibt. Darunter leidet das spielerische Niveau deutlich. Außerdem geht es los, dass Spiele vermehrt "abgeschenkt" werden, wenn der Rückstand zu hoch wird oder die Tagesform nicht passt, um Kräfte zu sparen. Die Ergebnisse selber werden bedeutungsloser, weil etwa 8 von 18 Teams relativ früh wissen, dass sie entweder sicher in den Playoffs sind oder keine Chance mehr auf die Playoffs haben. Früher war nicht alles besser, aber die nationale Liga war klar das Tagesgeschäft, es konnte ordentlich trainiert werden, der Kader spielte in beiden Wettbewerben relativ ähnlich zusammen und die Euroleague-Spiele waren Highlights, bei denen von Anfang an jedes Spiel absolut entscheidend war. Das ist zu Teilen verloren gegangen. Und auch die Liga leidet darunter ein wenig, weil die Hauptrunde verzerrt wird, weil sich niemand in Deutschland mehr für die EL qualifizieren muss und kann. In den Playoffs hat dann niemand eine Chance gegen Alba oder Bayern, die meilenweit enteilt sind.

    Am Ende leidet die Attraktivität in beiden Ligen im Vergleich zu vergangenen Jahren, was einfach schade ist.

  • ballsportler46

    Ist es nicht auch vorstellbar, dass jemand eine internationale Liga nur spannend findet, wenn sein Team mit von der Partie ist ?

    Ich für meine Person habe immer betont, dass ich kein ausgesprochener Basketballfan bin sondern Fan des Bamberger Basketball.

    Heißt aktuell seit 15 Jahren Brose Bamberg, davor GHP Bamberg, davor TSK universa Bamberg und weiter zurück bis zum 1. FC 01 Bamberg Anfang der 70er Jahre und mein Hauptaugenmerk lag stets auf der BBL.

    Vor 15 Jahren hat man auch absolut noch nichts vom Münchner Basketball gehört, geschweige denn von einer Münchner Teilnahme in irgend einer europäischen Privat-Spitzenliga. Nun ist das anders geworden und so schnell ändern sich die Kräfteverhältnisse auch national. Warst denn du, ballsportler46 , auch vor 15 Jahren und weiter zurück schon so begeistert von NBA und Euroleague, oder liegts doch eher an dem Höhenflug des FC Bayern Basketball in den letzten Jahren ?

    Mich interessiert weder die NBA noch die Euroleague und auch nicht, was München und Berlin da machen; allenfalls schau ich mal emotionslos auf die Ergebnisse.

    Meine Ansicht dazu soll allerdings diese Wettbewerbe und auch die beiden deutschen EL-Teilnehmer wirklich nicht abwerten. Ich sag ja, jedem das seine.

    Sollte Brose Bamberg oder ein Nachfolge-Club es irgendwann in diesem Jahrhundert schaffen, mal wieder an die starken Jahre anzuknüpfen, würde ich mich vielleicht zu einer anderen Sichtweise gelangen, es wäre ja mein Verein dabei.

    Das allerdings wird daran scheitern, dass ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr auf dieser schönen Erde anwesend sein werde.

    BambergBaskets1

    Einmal editiert, zuletzt von Erich (2. Oktober 2021 um 11:40)

  • Drödeldrupp

    Nein, leider nicht "Wow wow wow". Es ist leider so, dass nationales Denken immer mehr aufkommt. Ich weiß, dass ich hier doch etwas weit vom eigentlichen Thema abgeschwenkt bin, aber ich erlebe das leider auch in Deutschen Basketballhallen immer wieder und auch in Gesprächen mit anderen Fans. Aber wie gesagt, ich bin hier wohl zu sehr abgeschwenkt, als ich meine Zustimmung zu einer Europäischen Liga begründen wollte und vielleicht hätte ich einfach schreiben sollen, dass ich mich ebenso als Europäer, wie als Deutscher, wie als Bayer, wie als Münchner (einfach gesagt ein Mensch wie jeder andere Mensch auf dieser Welt) fühle und eine Nationale Liga für mich genauso einen Stellenwert hat wie eine Europäische.

    Natürlich beginnt die Karriere der Spieler zumeist in einem kleinen Verein hier in Deutschland, da unser System so aufgebaut ist. In den USA sind es die Schulen bzw. Unis, die die Grundlagen für junge Menschen bilden. Aber mal ganz ehrlich: Wie viele dieser jungen Menschen, die sich für Basketball interessieren und diesen auch praktizieren, haben denn ein Poster von einem NBA Star im Zimmer hängen oder einen NBA Spieler als Vorbild? Ich würde behaupten, dass das 99% sind. Auch das ist ein Fakt.

    Gerne kann man dieses Thema aber in einen eigenen Thread verlagern. Gerne dazu auch mal eine Diskussion zur letzten Folge des "Baseline to Baseline" Podcast des DBB mit Dennis Wucherer.

    Da Du die BCL ins Spiel bringst: Ich schaue auch Spiele dieser Liga und ich habe absolut kein Problem mit Teams aus Mazedonien oder sonst wo. Fakt ist nur, dass dies eben Teams sind, die vom Niveau einfach nicht in der EL spielen können und deswegen dort auch nicht sind. Der Wunsch, dass man sich für die EL sportlich qualifiziert ist auch bei mir vorhanden. Allerdings würde auch das zumeist dazu führen, dass 95% die gleichen Mannschaften in der EL spielen, da es so oder so die stärksten Teams sind. Als man früher noch Gruppenphasen in der EL hatte, gab es mehr Plätze und auch ein kleines Team konnte mal in der ersten Gruppe mitspielen und war damit nicht komplett überfordert. Ging es dann aber in die zweite Gruppenphase, so war damit schnell ein Limit überschritten von Kosten und auch sportlichen Niveau. Natürlich gab es auch immer wieder Überraschungen und die finde ich auch super (z.B. ALBA 2015). Am Ende ist es aber so, dass der Basketball nur sehr wenig Geld umsetzt in Europa und generell die Belastung für normale Teams massiv ist. Nimmt man den Querverweis zum Fußball, dann gab es dort auch immer wieder Teams, die national eine tolle Saison gespielt haben, im Folgejahr international spielten und daran kaputt gegangen sind, weil die Kosten steigen, die Erwartungen andere sind, die Spielern einen anderen Fokus setzen.

    Mein Wunsch für die EL wäre ein Modus, wo stets 2 Teams fix absteigen und 2 Teams aus dem EC (oder eins aus dem EC und eins aus der BCL, aber auf alle Fälle durch Qualifikation über einen internationalen Wettbewerb). Und kein Team ist von dem Abstieg geschützt, auch keine A-Lizenz schützt einen davor. Problem ist dabei nur, dass kein Top Team diesen Deal eingehen wird. Man kann es drehen und wenden wie man will, aber der Basketball ist eine ganz besondere Sportart, da mit der NBA eine Über-Liga existiert und mit der CBA bis zuletzt ebenfalls viel Geld für Top-Spieler da war. Vielleicht kann man Basketball mit Eishockey vergleichen und der NHL, aber da kenne ich mich absolut nicht aus. Was ich sagen will: Der Basketball in Europa braucht eine eigene Lösung und die zu finden ist extrem schwierig. In meinen Augen ist das was die EL macht sinnvoll und derzeit das vielleicht beste Gesamtkonzept. Mit der Aufstockung auf 18 Teams hat man aber etwas über das Ziel hinaus geschossen. Da stimme ich voll zu. Ich sehe aber zwei Wege von dort: Entweder zurück zu 16 Teams, oder eine eigene Liga mit noch mehr Teams.