EnBW Ludwigsburg bestätigt Aufwärtstrend und siegt in Bonn 79:69

    • Offizieller Beitrag

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    Eine turbulente Woche geht für die Basketballer der EnBW Ludwigsburg zu Ende. Vergangenen Samstag präsentierte sich das Team von Trainer Markus Jochum vor eigenem Publikum noch desolat gegen Trier, am Mittwoch machten die gelben Rieseln in Frankfurt dann einen Schritt in die richtige Richtung und unterlagen knapp, und am heutigen Samstag bestätigten die EnBW’ler ihren Aufwärtstrend und fuhren einen ganz wichtigen Sieg in Bonn ein. John Bowler feierte dabei eine eindrucksvolle Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte und beendete das Spiel mit einem „Double-Double“ (11 Punkte, 10 Rebounds). Spielmacher Jerry Green zeigte sich so, wie die Ludwigsburger Fans ihn als MVP 2007 in Erinnerung haben (15 Punkte, 9 Rebounds) und nach das Spiel in den entscheidenden Momenten in die Hand. Eine im Vergleich zum Mittwoch deutlich verbesserte Wurfquote (47% aus dem Feld, 77% Freiwürfe) und eine hohe Intensität in der Verteidigung bildeten die Basis einer sehr guten Mannschaftsleistung. Bei Bonn fehlte verletzungsbedingt nicht nur Tim Ohlbrecht, sondern Trainer Mike Koch musste auch ohne seinen etatmäßigen Aufbauspieler Nic Wise auskommen (Sprunggelenksverletzung). Markus Jochum sprach später in der Pressekonferenz davon, dass dies ein glücklicher Umstand war, sein Team es aber auch hervorragend zu nutzen wies.

    Für EnBW-Center John Bowler war es nach vier Spielzeiten bei den Telekom Baskets sicherlich ein ganz besonderes Spiel. Über 5.000 Bonner Zuschauer bereiteten ihm einen sehr warmherzigen Empfang. Schon während des Aufwärmens wurde er mit „John Bowler“-Sprechchören begrüßt, bei der Spielervorstellung rollte der Baskets Fanblock ein Banner aus („John thank you for 4 great years“) und auf der Pressekonferenz nach dem Spiel wurde voller Anerkennung über seinen sichtlichen Gewichtsverlust diskutiert. Die Ludwigsburger Fans, seine Teamkameraden und der Verein gönnen ihm diese erfolgreiche Rückkehr nach Bonn von ganzem Herzen!

    Markus Jochum begann das Spiel in der gleichen Aufstellung wie bereits am Mittwoch. David McCray, Jerry Green, Toby Bailey, Johannes Lischka und John Bowler starteten hoch konzentriert und konnten sich gleich einen 16:3-Vorsprung erarbeiten. Dann wachten die Bonner allmählich auf und verkürzten bis zum Ende des ersten Viertels bis auf 21:23. David McCray ackerte in der Verteidigung gegen Jeremy Hunt wie ein Berserker und erzielte in den ersten 10 Minuten bereits 10 Punkte. Im zweiten Viertel erwischten die Baskets den besseren Start und holten sich die erste Führung des Spiels (26:23). Doch dann drückte EnBW-Shooting Guard Alex Harris dem Spiel seinen Stempel auf. Glänzend ins Szene gesetzt von Jerry Green erzielte Harris binnen kürzester Zeit 11 Punkte (3 Dreier) und war maßgebend an einem 20:5-Lauf der Barockstädter beteiligt. Ludwigsburg führte 43:31, doch Jeremy Hunt konterte mit zwei Dreiern in Folge und die Mannen von Trainer Mike Koch konnten sich bis zur Halbzeit auf 41:45 herankämpfen. Vor allem die Offensiv-Rebounds der Bonner machten den Schwaben in dieser Phase Probleme und die Halbzeit-Statistik zeigte ein verlorenes Rebound-Duell an (14:21). Im dritten Viertel war das Spiel zunächst weiterhin knapp (52:47), ehe Jerry Green mit vier Punkten in Folge einen 9:0-Lauf einläutete der die gelben Riesen mit 61:47 in Führung brachte. Mit einer 10-Punkte-Führung für Ludwigsburg begann das Schlussviertel (61:51) und Bonn kam noch einmal auf. Bis auf 64:61 kämpften sich die Rheinländer heran, ehe sich wiederum Jerry Green ein Herz fasste und einen großen Dreier zum 67:61 einnetzte. John Bowler, Alex Harris und Donatas Zavackas punkteten anschließend und machten einen weiteren 8:0-Lauf zum 72:61 perfekt. Der Bonner Widerstand war gebrochen und EnBW-Spielmacher Jerry Green führte das Spiel in souveräner Art und Weise zu Ende. Den Schlusspunkte zum 79:69-Sieg setzte John Bowler und der Ludwigsburger Anhang stimmte zum „Hier regiert die EnBW“ an. Am Mannschaftsbus bekam dann jeder einzelne der Ludwigsburger Jungs seinen persönlichen Empfang und das Team und die Fans hatten sichtlich Spaß dabei.

    Ziyed Chennoufi das erste Mal wieder auf dem Feld

    Nach der erfolgreichen Rückkehr von Donatas Zavackas, der auch heute wieder 7 Rebounds in 23 Minuten einsammelte, feierte nun auch Ziyed Chennoufi sein Comeback. Nachdem er bereits seit zwei Wochen wieder im Aufgebot stand, schickte ihn Markus Jochum in Bonn das erste Mal wieder auf Feld. Ziyed dankte es seinem Trainer und meldete sich mit guter Verteidigung, einem wichtigen Korbleger in der zweiten Halbzeit (61:47) und einem Rebound zurück. Nach einem schwierigen Jahr 2010 (Bandscheibenvorfall, Knorpelschaden im Knie) und mehreren Verletzungspausen geht Chennoufi’s Blick nun wieder nach vorne. „Es war eine harte Zeit für mich, solange nur zuschauen zu können. Ich habe mir fest vorgenommen in den kommenden Wochen und Monaten wieder zu meiner Topform zurückzufinden und mich Tag für Tag weiter zu verbessern“, so der 22-jährige Flügelspieler.

    Am kommenden Sonntag steht die nächste schwere Auswärtshürde auf dem Programm der EnBW Ludwigsburg. Dann sind die gelben Rieseln zu Gast im hohen Norden, bei den Eisbären Bremerhaven, Spielbeginn ist 16:00 Uhr. Wer die Jungs vorher noch live erleben möchte, hat dazu Gelegenheit beim nächsten „Basketball um Mitternacht“ am Freitag, 19. November ab 20:45 Uhr in der Rundsporthalle Ludwigsburg, mit Spielern der EnBW Ludwigsburg. Alle Infos dazu auf .

    Stimmen zum Spiel:

    EnBW-Coach Markus Jochum:
    "Es ist nicht leicht, in Bonn zu gewinnen. Hier herrscht eine einzigartige Stimmung, die Zuschauer peitschen ihr Team auch nach vorne, wenn es mal nicht so gut läuft. Für uns war dieser Sieg heute ein ganz besonderer, weil wir dreimal einen Zehn-Punkte-Vorsprung verspielt und trotzdem wieder in die Spur zurück gefunden haben. Für uns war es natürlich ein glücklicher Umstand, dass Nic Wise nicht spielen konnte. Folglich hat Jerry Green sein bestes Saisonspiel gezeigt, denn er tut sich gegen kleinere Guards doch immer sehr schwer".

    Baskets-Coach Michael Koch:
    "Glückwunsch an Markus Jochum und das Team aus Ludwigsburg. Wie viele Nackenschläge müssen wir eigentlich noch hinnehmen? Nach den beiden Siegen in Bayreuth und Bremerhaven hatten wir eigentlich eine Rollenverteilung gefunden und dann fällt uns mit Nic Wise unser momentan einziger Pointguard aus. Wir hatten trotzdem die Chance, das Spiel zu drehen, haben aber über die gesamte Spielzeit gesehen, nicht konstant genug gespielt. Am Ende fehlte uns die Kraft. Wir hätten von Anfang an mehr in die Defense und weniger in die Offense investieren müssen. Das Team ist jetzt natürlich down, aber ich hoffe, dass das Spiel schnell aus den Köpfen raus ist, denn wir müssen bereits am Dienstag in der EuroChallenge in Zagreb antreten".

    Die Viertel im Überblick: 21:23, 20:22, 10:16, 18:18

    Zuschauer: 5.020

    Scorer EnBW Ludwigsburg:
    Green (15 Punkte), Harris (15), Bowler (11), McCray (10), Rickert (10), Bailey (8), Zavackas (6), Chennoufi (2), Lischka (2), Merriex (0), Bekteshi (n.e.)

    Scorer Telekom Baskets Bonn:
    Hunt (18 Punkte), Campbell (16), Tyndale (16), Ensminger (11), King (6), Jaacks (2), Hauer (0), Thülig (0), Ohlbrecht (n.e.), Wohlfarth-Bottermann (n.e.)

    Presseinfo: EnBW Ludwigsburg