BG meldet sich zurück!

    • Offizieller Beitrag

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    Karlsruher bezwingen Würzburg nach Verlängerung

    Am fünften Spieltag gelang der BG Karlsruhe ein wenig unverhofft der dringend herbeigesehnte Befreiungsschlag! Ausgerechnet gegen den bislang ungeschlagenen Aufstiegsanwärter s.Oliver Baskets Würzburg feierten die Badener vor 1.400 Zuschauern in der heimischen Europahalle ihren zweiten Saisonsieg. Lag man in den vergangenen Partien zur Halbzeit noch mehrfach klar in Front und verspielte den Vorsprung in der zweiten Hälfte, drehten die Karlsruher dieses Mal den Spieß um. Mit bis zu 14 Zählern führten die zu Beginn sehr treffsicheren Gäste, ehe sie sich in den zweiten 20 Minuten an der Karlsruher Zonenverteidigung die Zähne ausbissen. In einer dramatischen Schlussphase verpassten die Hausherren noch die Chance, das Spiel für sich zu entscheiden. In der Verlängerung erkämpfte sich das Team von Interimscoach Uli Himstedt dann doch den viel umjubelten 73:72 (67:67, 31:40)-Erfolg.

    Hellwach und fokussiert starteten vor allem die Baskets in die Partie. Die Guards Jonathan Levy und Lee Jeka waren die treibenden Kräfte, die bis Mitte des Viertels einen 7:13-Vorsprung für die Franken herauswarfen. Dabei war bei den Gastgebern keineswegs Verunsicherung zu spüren, doch gegen das nahezu perfekte Angriffsspiel der Gäste, die sich bis zu diesem Zeitpunkt noch keinen Fehlwurf geleistet hatten, fanden sie kein Mittel. Dreier von Jonathan Cox und Dwight Thorne „schauten“ hingegen rein, wollten aber nicht durch die Reuse zischen. Inbesondere Jeremy Black hielt seine Farben zu dieser Zeit im Spiel und verkürzte aus der Distanz auf 10:13. So sehr sich die Karlsruher auch mühten, die Baskets wollten sich ihren knappen Vorsprung nicht nehmen lassen. Gegen Ende des Abschnitts verwandelte der eingewechselte Frieder Diestelhorst zwei Dreier, mit denen sich Würzburg leicht absetzen konnte. Pele Paeley netzte kurz vor der Pausensirene gar zum 20:28 ein.

    Auch das zweite Viertel begann für die BG nicht besser. Zwar konnte man mit erhöhter Intensität in der Verteidigung die Würzburger Offensive ein wenig einbremsen, doch die eigenen Angriffsbemühungen waren nicht zielstrebig genug. Mit einem 6:0-Run durch Levy und Chris Heinrich bauten die Franken ihren Vorsprung zwischenzeitlich bis auf 14 Zähler aus (26:40, 19.). Fünf Minuten gelang den Hausherren kein Feldkorb. In den letzten 60 Sekunden drückte die BG durch zwei Freiwürfe von Rouven Roessler und einen Distanzwurf von Alex Rüeck den Rückstand unter die für das Gefühl wichtige Zehn-Punkte-Grenze. Beim Stand von 31:40 ging es in die Kabine.

    Mit einer Zonenverteidigung, die schon im zweiten Viertel den Gästen partiell das Leben schwer machte, begannen die Gastgeber die zweite Halbzeit. Ein Dreier von Dimitry McDuffie zum 31:43 war aus Karlsruher Sicht ein denkbar schlechter Start, allerdings sollte es der letzte Distanztreffer für Würzburg sein. Black mit einem Dunk und einem Korbleger sowie Punkte von Roessler und ein Freiwurf von Thorne ließen die BG-Fans wieder Hoffnung schöpfen (38:43, 23.). Ivan Elliott, Jeka und Sascha Kesselring antworteten postwendend – die BG lag wieder mit 38:49 zurück (25.). Im weiteren Verlauf schwankte der Vorsprung der Gäste zwischen fünf und zehn Punkten. Nach 30 gespielten Minuten führten die Baskets noch immer mit 46:54.

    Mit spürbarem Siegeswillen starteten die Karlsruher ins Schlussviertel. In den ersten fünf Minuten ließen die Badener einzig ein Dreipunktspiel von Diestelhorst zu. Binnen weniger Angriffe kämpften sich die Hausherren durch fünf Zähler von Roessler und vier des überragenden Black erstmals nicht nur heran, sondern glichen zum 57:57 aus (35.). Mitte des Abschnitts erschwerte sich die Situation, da Black und Thorne innerhalb weniger Sekunden ihr jeweils viertes Foul begingen. Torvoris Baker unterbrach den Lauf der BG und brachte sein Team etwas glücklich in Front. Ein unsportliches Foul von Kesselring konnten die Hausherren nur zum Ausgleich nutzen, ehe erneut Baker zwei Punkte für die Baskets nachlegte. Nach einem weiteren unsportlichen Foul durch Christoph Henneberger verkürzte Stefan Fahrad zunächst auf 60:61. Wenige Sekunden später sorgte Roessler aus der Distanz für die viel umjubelte erste BG-Führung.
    Angetrieben von den nun lautstarken Fans verpasste Roessler zunächst per Korbleger die Chance nachzulegen, doch Fahrad nach einem tollen Pass von Black und Black selbst bauten 100 Sekunden vor Ende auf 67:61 aus. Nach einer Auszeit von Gäste-Coach Marcel Schröder verkürzte Heinrich für Würzburg. Thornes Dreier tanzte auf der anderen Seite auf dem Ring, wollte allerdings nicht zur Vorentscheidung durchfallen. Kurz darauf musste Black mit seinem fünften Foul vorzeitig auf der Bank Platz nehmen. 36 Sekunden vor Schluss knabberte Elliott die Hälfte des Karlsruher Vorsprungs ab und konnte sieben Sekunden vor Ende gar ausgleichen. Die letzte Gelegenheit zum Sieg konnte die BG nicht nutzen – Verlängerung!

    In den ersten Minuten konnte kein Team einen Korberfolg verzeichnen. Erst Cox brach Mitte der Overtime durch zwei Freiwürfe den Bann. Im Gegenzug glich Jeka aus, ehe abermals Cox die BG in Front brachte. Nach einem Offensivrebound sorgte Levy für den 71:71-Gleichstand. 33 Sekunden vor Ende verwandelte Kapitän Flavio Stückemann nervenstark zwei Freiwürfe, 17 Sekunden vor der Sirene schickte die BG Kesselring an die Linie. Dieser nutzte die erste Gelegenheit und verpasste die zweite. Zum Unglück der Karlsruher fiel der Rebound den Gästen in die Hände, doch Jeka verfehlte aus der Distanz die letzte Chance zum Sieg.

    „Ich bin wirklich erleichtert“, so Interimscoach Uli Himstedt nach der Partie. „Ich habe den Spielern gesagt, dass sie sich keine Gedanken über das Ergebnis machen und einfach 40 Minuten ihr Bestes geben sollen. Wir haben auch in der ersten Hälfte nicht schlecht gespielt, aber Würzburg hat da einfach noch sehr gut getroffen.“
    Sein Gegenüber Marcel Schröder gratulierte der BG fair: „Herzlichen Glückwunsch an Uli Himstedt und sein Team. Wir haben in der zweiten Hälfte kein Mittel gegen die Zonenverteidigung gefunden. Zudem haben unsere zwei besten Schützen insgesamt einen von 15 Dreiern getroffen. In der Verlängerung entscheidet dann auch oft das Glück, das wir zum Beispiel in Kirchheim hatten.“

    Presseinfo: BG Karlsruhe