Endlich wieder ein Sieg: Jordan bricht das Eis

    • Offizieller Beitrag

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    15 Grad unter Null zeigte das Thermometer schon vor Spielbeginn der Beko
    BBL-Partie zwischen Phoenix Hagen und der TBB Trier an. Gefühlt war die
    Gemütslage der Feuervögel nach den letzten Niederlagen auch nicht besser
    temperiert. Doch alles sollte anders werden: Mit Neuzugang Michael Jordan
    gewann Phoenix an diesem bitterkalten Dezemberabend mit 79:77 (38:48).

    Ehrensache, dass der Neue von Beginn an aufs Feld durfte. Und Jordan
    bedankte sich gleich mit einem Assist auf Quentin Pryor, der die ersten
    Punkte des Spiels erzielte. Pryor und Triers Chris Copeland waren die
    Männer des ersten Viertels. Mit einem Dunking und einem Dreier brachte
    Pryor Phoenix mit 9:5 in Führung. Auf den Gegenseite lief der Trierer
    Top-Scorer heiß. Per Dreier erzielte Copeland das 11:9 für die Gäste. Da
    auch seine Teamkollegen gute Wurfquoten an den Tag legten, ging Trier mit
    einer knappen 19:18-Führung in die Viertelpause.

    Die ersten Punkte von Michael Jordan im Phoenix-Dress brachten Hagen bis
    auf 23:24 heran (12.). Wenig später konnte Aaron Fleetwood per Distanzwurf
    zum 26:26 ausgleichen. Bis zur Halbzeitsirene sollte nun eine kritische
    Phase für Hagen folgen. Es war Chris Copeland, den die Center der
    Feuervögel nicht in den Griff bekamen. 18 Punkte erzielte der US-Boy bis
    zur Pause. Da die Quoten beim ganzen Trierer Team stimmten (78% Zweier, 45%
    Dreier), führten die Gäste zur Pause mit 48:38. Die Temperatur in der Halle
    schien langsam aber sicher die Außentemperatur zu unterbieten.

    Ganz düster sah es dann zu Beginn des dritten Abschnitts aus. Jamal Shuler
    und Derek Raivio trafen zwei Dreier zum 56:40. Zu allem Überfluss kassierte
    John Turek auch noch ein Offensivfoul sein viertes Foul insgesamt. Als
    die Köpfe langsam betreten Richtung Boden zeigten, schlug der Blitz ein im
    Hagener Spiel. Ballgewinne ermöglichten plötzlich das sehnlich gewünschte
    Tempospiel. Michael Jordan, Bernd Kruel und Chase Griffin erzielten neun
    schnelle Punkte zum 49:57 (25.). Auszeit Trier! Auch das Hagener Publikum
    wachte nun auf, und das zeigte prompt Wirkung beim Gegner. In einem jetzt
    sehr emotionalen Spiel verlor der TBB zusehens die Kontrolle. Per Alley-oop
    auf Zuspiel von Chase Griffin brachte Aaron Fleetwood Phoenix bis auf 54:57
    heran (27.). Hagen wollte nun zu schnell zu viel. Das nutzten die Gäste, um
    eine 63:58-Führung in die letzte Viertelpause zu retten.

    Zunächst schien es in den letzten zehn Minuten so, als ob Trier die
    Begegnung noch einmal in den Griff bekommen könnte. Miladin Pekovic traf
    aus der Distanz zum 70:61 (33.) Ein unsportliches Foul von Brian Brown an
    Quentin Pryor läutete dann aber die endgültige Wende ein. Chase Griffin war
    es vorbehalten, die Aufholjagd mit einem Korbleger zum 74:74 abzuschließen
    (38.). Jonathan Kale erzielte wenig später sogar die 76:74-Führung der
    Hagener. Derek Raivio und Jamal Shuler vergaben auf der Gegenseite für den
    TBB. Zehn Sekunden vor dem Ende sorgte dann John Turek mit seinem ersten
    Feldkorb auf Pass von Quentin Pryor für das 78:74 und die Entscheidung!
    Von der Freiwurflinie zeigten beide Teams anschließend Nerven. Am Ende
    stand es 79:77.

    Für Phoenix Hagen war dieser wichtige Sieg eine erfolgreiche
    Wiederbelebungsaktion im Kampf um den Klassenerhalt. Großen Anteil am Sieg
    hatte Neuzugang Michael Jordan, der mit zunehmender Spielzeit mehr und mehr
    die Führung übernahm und mit 17 Punkten und 6 Assists überzeugen konnte.
    Zudem ergänzte er sich prächtig mit Chase Griffin, dem sich so Freiheiten
    für sein Tempospiel boten. Weitgehend aus dem Spiel nehmen konnten die
    Hagener nach dem Wechsel Chris Copeland, was auch ein Verdienst von Aaron
    Fleetwood war. Besonders erwähnenswert: Hagen zeigte sich ballsicher wie
    nie zuvor in dieser Saison. Nur neun Turnovers waren zu verzeichnen.

    Trainerstimmen:

    Ingo Freyer: "Wir waren in einer sehr schwierigen Situation. Der Sieg war
    darum überaus wichtig für uns. Michael Jordan war ein wichtiger Faktor, er
    hat nach der Pause gut das Team geführt. Dadurch ist es uns auch gelungen,
    Chase Griffin verstärkt sein Fastbreak-Spiel zu ermöglichen. Natürlich
    haben wir auch bei den Ballverlusten viel besser ausgesehen, was auch mit
    an Michaels Erfahrung liegt. Letztlich ist heute egal, wie wir das Spiel
    gewonnen haben. Nur der Sieg zählt. Aber ab sofort denken wir nur noch an
    die Partie gegen Braunschweig nächsten Samstag. Ich bin mir sicher, dass
    wir bis dahin im Training noch besser zusammenwachsen. Ich denke, wir
    können uns weiter steigern."

    Yves Defraigne: "Das war wieder ein Auswärtsspiel, das wir leichtfertig
    weggegeben haben. Es ist sehr hart, in dieser Liga auswärts zu spielen.
    Alle Mannschaften sind absolut konkurrenzfähig. In der ersten Halbzeit
    waren wir gut, da haben wir das Tempo kontrolliert. In der zweiten Hälfte
    waren wir schon mit 16 Punkten in Führung. Aber auswärts muss man auch
    schlau spielen, um zu gewinnen. Das ist uns nicht gelungen. Der Schlüssel
    war, dass wir Hagen ins Laufen kommen ließen. Wir haben am Ende schlechte
    Entscheidungen getroffen. Glückwunsch an Hagen."

    Phoenix Hagen: Griffin (18/1), Jordan (17/3, 6 Ass.), Fleetwood (10/1),
    Kale (10), Pryor (9/1), Kruel (9), Turek (3), Grothe (3/1), McGee.

    TBB Trier: Copeland (21/3), Evans (14), Shuler (10/2), Pekovic (9/2), Brown
    (9/1), Raivio (8/2), Shtein (3), Gillingham (3/1).

    Stationen: 11:11 (5.), 18:19 (10.), 30:32 (15.), 38:48 (20.), 49:57 (25.),
    58:63 (30.), 68:72 (35.), 79:77 (40.).

    Zuschauer: 1.950


    Presseinfo: Phoenix Hagen GmbH