PapaMoll deine Argumentation komplett zu Ende gedacht, hättest du dann noch Berlin als Beispiel vor der Bamberg-Ära nennen müssen und davor dann noch Leverkusen. Es ist richtig, dass der deutsche Basketball geprägt ist durch Serienmeisterschaften. Und sicherlich ist es auch richtig, dass bei diesen Serienmeisterschaften ein erhöhter Etat im Vergleich zur Konkurrenz im Spiel ist. Vielleicht stören sich viele Fans anderer Mannschaften daran, wie dieser Etat zustande gekommen ist. Sprich: Hat zunächst der sportliche Erfolg die Sponsoren angelockt oder war, wie im Fall von Bayern München, das Geld praktisch vorhanden? Am Ende mag das egal sein. Nur zu behaupten, die Basketball-Abteilung von Bayern München hat sich das Geld so erarbeiten müssen wie andere Vereine (anfangs) trifft in meinen Augen dann doch nicht so ganz zu.
Das eigentliche Problem aber ist, dass viele (und dazu zähle ich mich auch) vermutlich fürchten, dass diese Dominanz der Bayern nicht wie die anderer Vereine wieder enden wird, sondern es sich ähnlich wie im Fußball entwickelt - vielleicht sogar noch ein wenig extremer, da der Unterschied zwischen 30 Millionen Spieleretat und 15 Millionen Spieleretat beim Basketball vielleicht sogar noch einen deutlicheren sportlichen Qualitätsunterschied zulässt als vermutlich 250 Millionen (Bayern) zu 150 Millionen (BVB) im Fußball. Und dieser Unterschied ist nur auf die ärgsten Verfolger gerechnet. Zum Ligadurchschnitt ist der Abstand noch weitaus größer. Der FC Bayern ist wirtschaftlich mittlerweile eine so große Macht, dass es durchaus national über Jahrezehnte hinweg zu einer Dominanz kommen kann - sowohl beim Fußball als auch beim Basketball. Und, um auch noch das klar zu machen: Natürlich hat sich der FC Bayern als Marke diese wirtschaftliche Stellung über Jahrzehnte erarbeitet. Das stelle ich nicht in Frage. Nur die Basketball des FC Bayern haben sicherlich ein anderes Umfeld vorgefunden als die anderen Vereine.
Ich bekomm dabei keinen Brechreiz, weil es einfach eine logische Entwicklung ist. Und auch wenn es international sicherlich gut ist, dass Bayern mit von der Partie ist, muss es das national nicht sein. Ich sehe keinen Verein, der ein Center-Trio Monroe/Lessort/Radosevic matchen kann. Und selbst wenn das irgendwie über Teamdefence gelingt, stehen dann noch genügend Schützen an der Linie. Und sollte Bayern in der Euroleague noch weiter oben angreifen, dann steht vielleicht irgendwann auf Guard noch ein Teodosic (oder eine jüngere Version von ihm). Und ja, ich bin der Meinung, Geld wirft Körbe. Natürlich kann es dann immer einmal einen Überraschungssieg geben - aber eine ganze Serie?
Die deutschen Quote tut dann übrigens ihr übriges dazu. Aber das ist ein anderes Thema.
Um den Bogen zu Bamberg zu bekommen: Natürlich sehen einige Bamberger Fans die Liga nun mit anderen Augen. Das ist legitim und logisch. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sich viele Fans darüber freuen, wie der FC Bayern vielleicht über Jahrzehnte hinweg die Liga dominieren könnte. Diese ganzen Konzepte im Fußball, mit denen man den Bayern begegenen wollte, sind auch nicht aufgegangen - und das, obwohl die Transferpolitik der Bayern im Fußball vieles war, aber nicht wirklich genial. Ich fürchte einfach, die Dominanz der Bayern wird nicht mehr zu brechen sein. Und das fürchte ich nicht nur als Bamberg-Fan (und großer Anhäner des Trincherie-Basketballs, ohne unbedingt ein Fan von ihm selbst gewesen zu sein) sondern auch als Basketball-Fan im Allgemeinen.