Beiträge von fr70

    Ich habe auch noch einmal über das Thema nachgedacht.

    Es ist ein interessantes, sehr ambitioniertes Projekt. Und wahrscheinlich ist es richtig, dass dieser Weg wohl der einzig gangbare ist, um überhaupt einmal - in sehr guten Konstellationen/Jahren - die Großen der Liga zu ärgern.

    Im Best-Case-Szenario wäre das evtl. möglich. Ich halte es allerdings im Basketball für deutlich schwieriger als im Fußball, da ja die größeren Ablösesummen fehlen.

    Die englischen Fußballclubs zum Beispiel investieren sehr viel Geld in ihre Jugendarbeit, verdienen aber über Ablösesummen jedes Jahr auch sehr viel daran. Die Besten der eigenen Jugend schaffen den Sprung in das erste Team. Die, die es nicht schaffen, werden europaweit verkauft - nicht selten für 5 - 10 Millionen Euro.

    Das halte ich halt nur sehr schwer auf den Basketball übertragbar. Die Verträge sind generell kürzer und Ablösesummen erreichen selten die 100.000 Euro. Nichts womit man die Ausgaben des Campus kompensieren könnte.

    Ich lasse mich gerne positiv überraschen. Dennoch muss jetzt das Hauptaugenmerk der Organisation wieder auf dem sportlichen Erfolg liegen. Man hat es jetzt im dritten Jahr nicht geschafft eine Mannschaft zu formen, die das Publikum begeistern kann. Es geht nicht nur um Siege oder Niederlagen. Es geht auch um das, was die Mannschaft ausstrahlt. Und da kommt in letzter Zeit nicht viel. Es fehlen auch Typen oder Identifikationsfiguren, die wir sonst immer mal wieder hatten (Günther, Schwethelm, Swann, Bryant, Babb, etc.). Das sollte sich dringend wieder ändern.

    Ich frage mich nur, ob man sich aufgrund der neuen strategischen Ausrichtung vom Erfolg der vergangenen Jahre besser verabschieden sollte. Wenn ja, wenn also Development vor sportlichem Erfolg geht, dann sollte man das dem Publikum auch sagen. Wie in Frankfurt beispielsweise.

    Um sportlich erfolgreich zu sein, bräuchten wir klar bessere Point-Guards. Wenn ich wirklich um die Plätze 3-6 mitspielen will - was ja in Ulm über Jahre die Benchmark war - dann kann ich keinem 18-jährigen für 30 Minuten auf der 1 den Ball geben. Aber das wussten TS und TL sicher ja auch vorher.

    Also wurde mit Hayes wohl ein Signal gesetzt - weil sich die Gelegenheit ergab und eine Verpflichtung eines potentiellen First-Round-Picks einfach sexy ist. Aber ein Signal für was eigentlich? Für maximale sportliche Ambitionen? Oder doch eher dafür, dass ein Konzept, dass sich auf dem Papier gut anhört, durchgedrückt werden soll - egal was die Konsequenzen sind?

    Nüchtern betrachtet sind wir auf der 1 schwächer als fast alle anderen BBL-Teams. Das kann das Team nicht auffangen, und der Coach auch nicht. Ist es das Wert? Und wenn ja, warum?

    Ernst gemeinte Frage: Wo ist denn das Ende der Reise? Was ist das Best-Case-Szenario? Besser als Hayes kann man mit 18 Jahren kaum sein. Wenn das schon auf Bundesliganiveau (zumindest auf der Point-Guard-Position) für unsere Ansprüche eigentlich nicht reicht .... wie gut müssen die künftigen Eleven des Orange Campus dann sein, um das Projekt zu einem Erfolg zu machen?

    Für mich wäre eine Benchmark: Wenn es alle zwei Jahre gelänge, einen Günther oder Obst (von einem Theis oder Schröder will ich gar nicht träumen) "zu produzieren", dann könnte man von einer Win-Situation sprechen. Das wird aber nicht leicht und abgesehen davon hat man diese Spieler auch ohne Campus bekommen. Und sie bleiben so lange sie keine besseren Angebote bekommen - was sich auch mit Campus nicht ändern wird. Wenn wir einmal einen 19-jährigen haben werden, der die Liga schwindlig spielt .... ist er als 20-jähriger bei Bayern. Und die dann vielleicht fällige Ablösesumme ist im Basketball nicht hoch genug, um den Gesamtinvest zu rechtfertigen.

    Ich lasse mich gerne überraschen - sprechen wir in 5 Jahren noch einmal drüber _grin.

    Momentan ist aber leider Fakt, dass die Basketball-Euphorie in Ulm etwas verloren geht. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ein, wenn auch gutes, Konzept daran nichts ändern wird. Letztlich zählt der Erfolg und nicht das Geburtsdatum im Pass.

    ich habe doch nie behauptet, dass es in europa keine guten ausbildungsstandorte gibt. aber TOP ist (zumindest lt. aussage TS und TL) etwas neuartiges.

    und wenn hier leute ständig mit den strukturen anderer programme argumentieren, dann ist das für mich ein anzeichen, dass man sich eben nicht genügend mit TOP auseinandergesetzt hat. und ich fordere diese leute auf, nochmals sich zu informieren. sonst bringt DIESE diskussion nix. das hat nichts mit anmaßung zu tun.

    und ich behaupte nochmals, dass es wenig bis null organisationen auf ähnlichem level gibt, die in einem so kurzen abschnitt, so viele spieler auf den weg zur spitze gebracht haben. auf den weg bringen heißt eben auch einzwei jahre ulm, danach über el team in die nba. oder ähnliches.

    Weil du ja denkst, wir hätten Top nicht begriffen : erkläre doch bitte, was Top dem BBL-Team von der Qualität her bringt.

    Denn: unterm Strich ist alles andere irrelevant. Noch zwei solche Jahre und die Halle ist vielleicht halb leer. Die Fans wollen angesichts vergleichsweise hoher Eintrittspreise Leistung und ja, auch Erfolg sehen. Ich fand das "Eigengewächs" Per Günther geil, Vogioukas aber auch. Ich will gute Basketballer sehen. Wo die ausgebildet wurden und wie alt sie sind kommt für mich an zweiter Stelle.

    Also nochmal: bringt der Campus uns einer Saison wie wir sie mit Morgan, Babb und Rubit hatten näher? Und wenn ja: wie und weshalb.

    Ich frage mich was es bringt, Spieler bis sie 20, 21 sind auszubilden, nur damit sie nach einem, maximal zwei guten Bundesligajahren dann zu einem größeren Verein wechseln.

    Inwieweit profitiert davon das BBL-TEAM? Einen Andi Obst z.B. hat man nicht ausbilden müssen. Bessere Deutsche bekommt Ulm nicht. Und wenn man sie länger halten will, muss man sie so oder so konkurrenzfähig bezahlen - unabhängig davon ob man sie selbst ausgebildet hat oder nicht.

    @dimpflmoser: inwiefern macht Top die BBL-Mannschaft besser? Mehr talentierte 18-jährige sind nicht gleichbedeutend mit einem besseren Kader - siehe Hayes, der zu den 5 besten jungen Spielern in Europa gehört.

    zukünftig geht es nicht (nur) um den orange campus. der bietet die infrastruktur und ist wichtige voraussetzung. der wird gebaut. haken dran.

    viel wichtiger wird das TOP sein. team orange players.

    man will jungen spielern eine optimale plattform bieten, um sich zu entwickeln. sie sollen optimal entwickeln und beraten werden. wenn einer nba potential hat soll dorthin entwickelt werden. es soll aber auch einem spieler klar sein potential angezeigt werden. ohne agenten-hirngespinste, soll er optimal beraten werden. wenn ee kein nba-potential hat, wird ihm das gesagt, so dass er nicht seine besten jahre in der g-league verbringt und seinem (bzw. agententraum) nachjagt, sondern sich seinem talentlevel auf eine gute europa-karriere vorbereitet. oder es wird einem gesagt, dass er zwar gute chancen hat, ein eurocup-center zu werden, aber er monentan nicht an den zwei gesetzten center-talenten vorbeikommt und man ihn deshalb zu einem anderen (partner-)team vermittelt. etc. nur rudimentär erklärt von mir.

    klar ist hayes nach dee saison wieder weg. klar wird CP und KK evtl. borderline bbl spieler. aber das ist nur der anfang. jetzt hast du 5 top-talente. später 30. davon gehen 3 in die nba, 10 in die euroleague, 5 zu spitzen-eurocup-teams und 5 sind sann wirklich für ulm interessant. der rest wird dann auf niveau der altes, jöhnkes, wenzls dieser welt sein.

    DAS wird der benefit sein

    Wer zahlt die zwei Dutzend Top-Talente? Wenn die so gut sind, dass nur die schlechtere Hälfte für Ulm in Frage kommt, kommen die selbst als 17-jährige nicht umsonst.

    Die Idee ist natürlich klasse . Ich frage mich nur, ob das ganze für Ulm nicht eine Nummer zu groß ist - sowohl strukturell als auch finanziell.

    Das macht alles nur Sinn, wenn der Unterbau wirklich auf Jahre an den Verein gebunden werden kann. Wenn wir "nur" die Ausbildungsschmiede für Bayern und Co. sind, wäre das Geld in gute Spieler besser angelegt.

    Die Fans werden auch die Halle nicht für ein Team füllen, dass auf Dauer nur in guten Jahren in die Playoffs kommt, weil man einige 18-jährige entwickelt, die dann im schlimmsten Fall ein oder zwei Jahre später wieder weg sind.

    zielsetzend ist weniger der orange campus (die gebäude an sich), sondern vielmehr das TOP-programm. vll. noch mal die pk dazu genau anhören. dann erkennt man die zielsetzung und den benefit daraus.

    Kannst du das stichpunktartig aufzählen?

    Ich dachte es geht darum selbst Spieler für die erste Mannschaft auszubilden.

    Aber wie kann man die dann halten - vorausgesetzt es gelänge? Spieler wie Theis oder Clyburn haben in Ulm ordentliche Leistungen gebracht, aber danach dann noch Riesensprünge gemacht. Ablösesummen sind da doch nicht geflossen.

    Und die beiden hatten wir auch ohne Campus.

    Auch sehe ich im Basketball nur begrenzte Möglichkeiten, "eine Mannschaft zu entwickeln". Die Fluktuation ist doch generell sehr groß. Ein-Jahresverträge die Norm, Zwei-Jahresverträge die Ausnahme und Günthers und Pauldings eine Rarität.

    Mir geht es gar nicht darum, den Campus schlecht zu reden. Vielleicht übersehe ich ja Faktoren. Aber wie der Campus, der ja auch Kosten verursacht, dem Erstligateam wirklich helfen soll, sehe ich so nicht.

    Wie sehen das denn die anderen hier?

    Wäre der Mod so nett, diesen Beitrag in den neuen Campus-Thread von Simonius zu verschieben? Danke!

    Meiner Meinung nach muss der berühmte Reserknopf gedrückt werden. Dabei ist das keine singuläre Aktion sondern ein Prozess der vor 2 Jahren in Gang gesetzt werden musste. Ist allerdings jetzt hinterher sehr leicht zu sehen.

    Ein neuer Coach ist ein Anfang.
    neue Ziele gehören auch dazu - ich vermute mal dass das interne Ziel Entwicklung vor Ergebnis ist. Lieber 14. und Attraktiv für internationale Talente als PO um jeden Preis.
    Bei uns Zuschauer muss der Prozess auch durchlaufen werden.
    Auch dass neue, junge Zuschauer dazu kommen.

    Das alles schmerzt wie wir merken.

    Was entwickeln? Einen Philipps oder Krause? Was soll das bringen? Die beiden werden keine guten Bundesliga-Spieler.

    Hayes ist da natürlich ein ganz anderes Kaliber. Aber auch da tue ich mir schwer. Soll er Anziehungskraft bezüglich Orange Campus ausüben? Sehe ich nicht. Spieler von der Güteklasse eines Hayes haben mit dem Campus nichts zu tun.

    Ich sehe, dass wir auf der wichtigsten Position im Basketball ein echtes Qualitätsproblem haben. Hayes ist noch nicht so weit und Per ist kaum mehr bundesligatauglich.

    Ohne gute Point - Guards bekommt die ganze Offensive Schwierigkeiten.

    Thema Trainer : Wir haben einen Rookie auf der Bank und das ist (leider) auch schon öfter zu sehen gewesen. Wenn ich auf die Jugend setzen will, hätte ich persönlich beim Trainer eher auf Erfahrung gesetzt.

    Und ganz prinzipiell zum Thema Campus: ich sehe im Basketball wirklich nicht so sehr den Benefit. Wenn es wirklich gelingt, ein Talent zu entwickeln, wird der Spieler doch dann relativ schnell von großen Vereinen geholt. Ablösesummen spielen doch im Basketball nur eine untergeordnete Rolle - es sei denn, man entwickelt einen NBA-Spieler.

    Ich glaube eher, dass der Campus so ein bisschen das persönliche Denkmal von Thomas Stoll ist. Der Campus ist für Basketball-Infrastruktur in Ulm sicher eine gute Sache. Der Bundesliga-Mannschaft scheint er aber nicht zu helfen. Seit die Diskussionen intensiver werden (und die Finanzierungskosten größer) , geht es sportlich bergab.

    so krass würde ich es nicht ausdrücken. Warum wird ihm nicht geholfen? Warum wird nicht ein Block gestellt? Warum haben wir bei Einwürfen so immense Schwierigkeiten? Warum haben wir wiedereinmal eine Mannschaft, der Robustheit fehlt? Alles kannst Du nicht Hayes anlasten und dass Harvey fehlt wirkt sich auch nicht besonders positiv aus.


    Ich frage mich das auch....

    Ich finde es schon komisch, das zum Bespiel die Spieleröffnung nach generischen Korberfolg vom Aufbauspieler gemacht wird. Aber auch die fehlende Hilfe, wenn Druck auf Hayes erfolgt, finde ich schon auffällig.

    Aber gut, ich bin nicht der Coach und der wird schon wissen warum er das so will...

    Wahrscheinlich, weil er 4 von 5 Spielern auf den Ausgangspositionen seines nächsten Plays haben will (um nicht zu viel Zeit zu verlieren).

    Bringt halt nicht viel, wenn der Point-Guard den Ball nicht bringen kann. Das gehört aber einfach zu seinen Aufgaben. Und wenn er das nicht kann im 1 gegen 1, dann muss er es lernen. Vielleicht bringt ihm das Lakovic gerade bei.

    Anders sieht das natürlich aus, wenn er gedoppelt oder getrapped wird. Dann muss natürlich geholfen werden - aber das wird auch mit Sicherheit trainiert.

    Wird mich jetzt auch interessieren was so ein Shooter hilft wenn wir hinten offen sind wie ein Scheunentor.

    Machen wir mit dem dann selbst 120 Punkte und kassieren nur 118 _freuu2

    Ein Obst kann 3er, ein Dragic, ein Heckmann, ein Willis.....wir brauchen nen ordentlichen Spielaufbau um diese Spieler in Szene zu setzen und keinen Hero Baller

    Ein guter Point-Guard ist das A und O.

    Es ist kein Zufall, dass die Ulmer Leistungskurve parallel zu derer von Per Günther nach unten zeigt. In seinen besten Jahren konnte er mit den US-Point-Guards mithalten - dann war auch Ulm sehr konkurrenzfähig, weil das Geld für ordentliche bis gute Ausländer da war.

    Jetzt aber bindet Per eine gute Stange Etat und bringt einfach nicht mehr die notwendige Leistung. Das soll kein Vorwurf sein - er gibt sicher alles, was er kann. Aber es ist jetzt in der 3. Saison ein strukturelles Problem beim Kader-Building.

    Hayes hat natürlich großartige Anlagen - aber mit 18 gegen Männer spielen ist eben nicht einfach. Wäre er Flügel oder Center, fiele das gar nicht so ins Gewicht. Aber er hat in jedem Angriff den Ball in den Händen, muss die Defensive des Gegners lesen und muss dann auch noch die richtigen Entscheidungen auf möglichst hohem Niveau treffen: ein Riesenaufgabe für so einen jungen Spieler. Das braucht zumindest einmal Zeit. Ob wir die haben .... muss das Management entscheiden.

    Sähe aber wahrscheinlich nicht sehr gut aus, wenn man dieses Projekt mit einem 3-Jahresvertrag startet ... nur um dann nach wenigen Spielen die weiße Flagge zu hissen. Spräche auch nicht für die Kompetenz unseres Managements.

    Und doch: Ohne Point-Guard, der gehobenen Bundesliga-Standards genügt, spielen wir nicht oben mit. Miller war ja auch nicht gut genug. Wohingegen Günther und Hobbs .... Es ist eigentlich ganz einfach. _grin