Winterpause Pro A - Eine Zwischenbilanz

  • der Patte bringt das zwar besser als ich, aber die Fan-Zwischenbilanz sollte ja nicht von offizieller Seite her kommen- dafür müßt ihr mit Komma- und Rechtschreibfehlern leben _grin

    BV Chemnitz 99

    Saison des totalen Umbruchs

    Unter diesem Motto startete die BV Chemnitz 99 in die neue ProA-Saison. Nachdem man in der Vorsaison die hohen selbstgesteckten Ziele nicht erfüllen konnte war man sich über einen Umbruch einig. Dieser fiel aber noch radikaler als geplant aus. Einzig die jungen Eigengewächse Sascha Ansehl und Hanno Freimuth, sowie der Österreicher Andi Worenz blieben dem Team erhalten.
    Viel Arbeit also für den neuverpflichteten Trainer Mauricio Parra (vorher Co in Tübingen) der dabei mit einem im Vergleich zu anderen Teams recht kleinem Budget auskommen musste.
    Stück für Stück stellte sich der Coach nun sein Team zusammen, aber schon frühzeitig wuchs die Sorge der Niners-Fans da es regelmäßig hohe Niederlagen in den Vorbereitungsspielen gab, auch wenn die Gegner meist Erstligisten waren.
    Die Spannung stieg und man fieberte dem Saisonstart gegen die schwach eingeschätzten Nürnberger entgegen. Doch kurz vorher kam noch die Meldung dass man sich vom amerikanischen PF Joseph Polite trennt. Also startete man mit der Starting 5 Ansehl,Cohen, Mc Crory, Raffington und Fairley in die Saison. In einem schwachen Spiel konnte man sich nur hauchdünn gegen die Nürnberger vor heimischer Kulisse durchsetzen. Was folgte war eine mehr als deutliche Niederlage in Bremen. Nach dem Spiel war das Vorhaben von Parra, Sascha Ansehl als Start-PG zu etablieren, beendet. Als Fan hatte man den Eindruck dass dem Chemnitzer Youngster nie wirklich das Vertrauen geschenkt wurde und er dadurch noch mehr verunsichert wurde. Man verpflichtete den erfahrenen LyRyan Russell. Auch mit Russell verlor man gegen das Spitzenteam aus Cuxhaven deutlich, bevor man auswärts bei Schalke gewinnen konnte.
    Es folgte eine Niederlagenserie von 6 Spielen. Die Anhängerschaft der Niners bemängelte immer wieder fehlende Systeme und fehlende Leidenschaft. In dieser Phase trennte man sich auch von Daryl Cohen der die in ihn gesteckten Erwartungen nicht erfüllen konnte. Auch fiel Tony McCrory verletzungsbedingt längerfristig aus. Als Ergänzungsspieler verpflichtete man Christian Simmons der zuvor bei einem ProB-Team das TryOut nicht bestand.
    Gipfel dieser Niederlagenserie war das Negativrekordspiel in Bayreuth bei dem man sich wahrlich abschlachten ließ. Man konnte sich nicht gegen den Eindruck wehren, dass hier gegen den Trainer gespielt wurde. Den Verantwortlichen der Niners blieb keine andere Wahl als sich von Parra zu trennen.
    Vorübergehend übernahm nun das Chemnitzer Urgestein (und derzeitiger Jugend-Koordinator) Jens Künze das Ruder des sinkenden Niners-Schiffes. An seiner Seite unterstützte ihn LyRyan Russell der sich inzwischen zum Teamleader entwickelt hatte. Natürlich erwartete man von ihm auch keine Wunderdinge, sondern hoffte auf Schadensbegrenzung bis ein neuer Trainer und 2 Neuverpflichtungen zu den Niners stoßen sollten. Doch beim nächsten Heimspiel gegen den MBC glaubten die Fans kaum ihren Augen. Auf dem Parkett stand ein Team das mannschaftlich geschlossen, voller Leidenschaft und mit viel Spaß am Basketball versuchte ihre spielerischen Defizite dem Gegner gegenüber wettzumachen. Es dauerte nicht lange bis dieser Funke auf die Zuschauer übersprang und die Hartmann-Hölle wieder entfachte. Doch dies sollte kein Strohfeuer bleiben. Man musste zwangsweise bis zur Weihnachtspause mit dieser sehr kleinen Rotation auskommen. In dieser Konstellation rief aber jeder Spieler sein volles Leistungsvermögen ab und auch die oben genannten Chemnitzer Eigengewächse wurden wichtige Säulen dieser Mannschaft. Daraus resultierend verlor man das nächste Heimspiel gegen Nördlingen nur knapp und konnte in Langen und daheim gegen Heidelberg zwei immens wichtige Siege gegen direkte Konkurrenten einfahren. (letzterer durch einen Buzzerbeater von Russell der inzwischen schon Kultstatus erreicht hat und sämtliche Download-Rekorde in unserem Heim-Forum gebrochen hat).


    Fazit:
    Der Chemnitzer Basketball stand mit einem Bein im Abgrund. Bei einem Abstieg würde hier sehr viel zusammenbrechen was in den letzten Jahren Stück für Stück mit sehr viel Herzblut aufgebaut wurde. Man kann unseren Interimstrainer gar nicht hoch genug anrechnen was er geleistet hat. Dabei denke ich gar nicht mal dass es da um basketballerische Elemente ging, sondern dass er mit seiner Menschenkenntnis den Spielern wieder den Spaß am Basketball zurückgegeben hat und sich dadurch im Team eine wahre Eigendynamik entwickelt hat die man mit Geld nicht kaufen kann.
    Zusammenfassend kann man folgendes sagen: Der Jahresendspurt hat die Zuversicht und Freude ist bei den Niners-Fans zurückgebracht. Die Leistungen werden auch von der breiten Anhängerschaft honoriert, was sich in steigenden Zuschauerzahlen ausdrückt Man hat mit Bill Magarity einen sehr erfahrenen Trainer verpflichtet und es sollen noch 1-2 Neuverpflichtungen kommen die hoffentlich sehr gut in das gewachsene Mannschaftsgefüge passen werden.
    Ich bin zumindest sehr zuversichtlich dass die BV Chemnitz 99 in der Rückrunde die Siege erspielt die man für den Klassenerhalt benötigt.

    Matze