Liviu Calin im Interview

    • Offizieller Beitrag

    Liviu Calin seit vielen Jahren ist dieser Name untrennbar verbunden mit dem Braunschweiger Basketball. Vor seiner nunmehr 15ten Saison an der Braunschweiger Seitenlinie steht der erfahrene Trainer, mit dem die SG bisher jede Herausforderung meisterte. Auch in seiner Heimat Rumänien blieb seine Arbeit nicht unbemerkt 2006 engagierte der rumänische Basketballverband Liviu Calin als Coach für die Nationalmannschaft. In diesem Sommer scheiterte das Team nur knapp an der Qualifikation für die europäische A-Gruppe, was einen großen Anteil zu einer wahren Basketballeuphorie beitrug, die momentan in Rumänien herrscht. Doch nun, zurück in Braunschweig, wartet die Aufgabe Spot Up Medien Baskets wieder auf Liviu Calin. Das JustNow-Team traf sich mit dem Coach, um über die anstehende Saison zu reden.

    Herr Calin, mit den Spot Up Medien Baskets stehen Sie dieses Jahr vor der Herausforderung ProB, einer Liga die es in der Form bisher nicht gab. Wie schätzen Sie diese neue Liga ein? Welche Rolle werden Ihrer Meinung nach die Spot Up Medien Baskets in dieser Liga spielen?

    Meiner Meinung nach ist die ProB stärker einzuschätzen, als die 2te Liga Nord in der vergangenen Saison. Der Grund dafür ist, dass nun auch Teams aus der ehemaligen Südstaffel in der Liga mitspielen. Und diese war in den letzten Jahren organisatorisch und spielerisch besser, als die Staffel Nord. Das bedeutet, dass die Spot Up Medien Baskets vor die gleichen Probleme gestellt werden wie in den letzten Jahren. Diese Mannschaft wird Spiele verlieren. Doch dabei werden wir trotzdem versuchen, dem Publikum attraktiven Basketball zu bieten.

    Welchen Einfluss wird das Engagement des neuen Namenssponsors Spot Up Medien auf die anstehende Saison haben?

    Das Engagement von Spot Up Medien wird mehr Professionalität in unsere Struktur bringen und uns viele neue Möglichkeiten eröffnen. Durch die zusätzlichen finanziellen Mittel werden wir in der Lage sein, von Anfang an mindestens einen ausländischen Profi zu verpflichten. Außerdem zeigt die Tatsache, dass ein Sponsor unser Konzept unterstützt, dass wir in den letzten Jahren vieles richtig gemacht haben.

    Welche Rolle werden die Doppellizenzspieler Jorge Schmidt, Flavio Stückemann und Nikita Khartchenkov diese Saison spielen? Welche Verantwortung kommt auf die anderen Spieler wie Cornelius Adler und Dennis Czepczynski zu?

    Jorge, Flavio und Nikita werden mehr Spielzeit in der 1. BBL bei den NewYorker Phantoms bekommen und dementsprechend seltener für die SG auflaufen. Das ist richtig so, denn darauf haben wir diese Spieler in den letzten Jahren vorbereitet und genau dafür haben wir sie ausgebildet. Alle anderen werden bei den Spot Up Medien Baskets dadurch mehr auf dem Parkett stehen und mehr Verantwortung übernehmen müssen. Auf einige dieser Spieler kommt, bedingt durch die NBBL und die 2te Mannschaft der SG Braunschweig, eine Doppel bis Dreifachbelastung zu. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass wir gute ausländische Spieler verpflichten können.

    Bisher konnten die Spot Up Medien Baskets zwei Neuzugänge vermelden Tony Granz und Steffen Behrens. Nach welchen Kriterien wurden ausgerechnet diese beiden für das Braunschweiger Konzept ausgewählt?

    Tony Granz und Steffen Behrens sind noch jung und werden lange im Programm bleiben können. Doch für ihr Alter sind sie spielerisch schon sehr weit und erfahren, sie bringen Qualität in die Mannschaft. Beide sind talentiert und haben eine gute Perspektive in diesem Sport. In der nächsten Zeit werden sie sich sicherlich noch weiter entwickeln und ihren Platz im Team finden. Und in Zukunft werden wir in Zusammenarbeit mit den NewYorker Phantoms hoffentlich noch viele weitere junge, talentierte deutsche Spieler für unser Programm begeistern können. Denn junge deutsche Spieler sind eine Investition für die Zukunft.

    Nach welchen Gesichtspunkten werden Sie die beiden ausländischen Profis aussuchen? Werden es eher Spieler sein, die bereits viel Erfahrung mitbringen oder kann es passieren, dass man einen jungen Spieler aus dem College verpflichtet?

    Natürlich ist ein erfahrener Spieler eine Bereicherung für ein junges Team wie das unsere, weil er Routine und Ruhe mitbringt. Aber Erfahrung kostet nun mal Geld, das ist bekannt. Und unsere finanziellen Mittel sind nicht unbegrenzt. Auf der anderen Seite sieht man gerade an dem Beispiel der NewYorker Phantoms, wie gut auch junge Spieler mit viel Verantwortung umgehen können. Also kann ich mich momentan noch nicht auf einen bestimmten Spielertyp festlegen. Eins steht aber fest diese Spieler werden Leader-Qualitäten mitbringen müssen, um dieses Team zu führen.

    Wie ist Ihr bisheriger Eindruck von der Mannschaft und der Vorbereitung? Wo sehen Sie noch Schwierigkeiten, an denen das Team arbeiten muss, um die Saison gut zu überstehen?

    In der Vorbereitung hatten wir teilweise große Probleme gegen Regionalligisten, was zum Teil auch daran lag, dass die Doppellizenzspieler oft nicht mit dabei waren. Doch das ist ein Zustand, an den wir uns gewöhnen und mit dem wir klarkommen müssen. Es wird dauern, bis dieses Team zusammenkommt, bis die neuen Spieler integriert sind und bis jeder herausgefunden hat, welche Rolle er in dieser Mannschaft am besten erfüllen kann. Wir arbeiten noch daran, diese Mannschaft als eine Einheit aufzubauen und das erfordert nun mal seine Zeit. Doch dieses Team wird sich finden. Davon bin ich überzeugt.