Von guten Erinnerungen und alter Spielfreude

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    SOBA Dragons Rhöndorf TuS Lichterfelde 101:62 (20:16, 25:4, 25:17, 31:25)

    Ein famoser Saisonstart mit Siegen gegen den MBC, Düsseldorf und Hagen. Dann viele hartumkämpfte Spiele gegen Mannschaften aus dem dichtgedrängten Ligamittelfeld. Aber auch fünf Auswärtsniederlagen in Folge. Die Spielzeit 2006/07 war für die SOBA Dragons Rhöndorf sehr unterhaltsam, wenngleich nicht immer zufriedenstellend. Was von den 30 Spieltagen bleiben sollte ... am besten ein positiver Eindruck?! Darum galt es, das letzte Spiel gegen den TuS Lichterfelde erfolgreich zu gestalten. Nach knapp sieben holprigen Minuten präsentierten sich die Drachen jedoch in einer Spielfreude, die vieles vergessen machte und Erinnerungen ans erste Saisondrittel weckte Erinnerungen, welche die SOBA Dragons Rhöndorf ob des 101:62-Sieges gegen den TuS Lichterfelde gerne mit in die Sommerpause nehmen.

    Mit der Unbekümmertheit des Klassenerhalts im Rücken und einer großen Portion jugendlicher Frechheit traten die Youngster des TuS Lichterfelde auf dem Oberpleiser Sonnenhügel an. Dabei musste Trainer Sven Wehrmeyer auf Nicolai Simon und Philip Zwiener verzichten, die mit ALBA Berlin in Tunesien weilten, um sich für die anstehenden BBL-Playoffs vorzubereiten. Dennoch zeigten die Mannen von der Spree keinerlei Scheu vor dem Tabellenfünften und legten besonders unter dem Rhöndorfer Korb los wie die Feuerwehr (4:7, 3. Minute). Da die Drachen ihrerseits vorne wenig Gefahr ausstrahlten, wuchs der Vorsprung der Talentschmiede in der Folge fast auf einen zweistelligen Betrag an (8:16, 8. Minute). In einer dringend benötigten Auszeit wechselte Rhöndorfs Headcoach Berthold Bisselik bis auf Jim Nystrom vier Fünftel seiner Starting Five aus und brachte so frischen Wind aufs Feld. Einen knapp drei Minuten währenden 12:0-Lauf später hatte sich das Blatt komplett gewendet. Die Drachen spielten, angetrieben vom umsichtigen William Hatcher, plötzlich richtig ansehnlichen Teambasketball. Da wurde in der Verteidigung rotiert und gereboundet, im Angriff Tempo gemacht und der Ball brüderlich geteilt (20:16).

    Keine Scheu vor dem Tabellenfünften? Das mochte für die ersten 7:01 Minuten gelten, jedoch nicht für die Zeit bis zur Viertelpause, und schon gar nicht bis 1:27 Minuten vor Ende der ersten Halbzeit. Denn in diesen insgesamt fast elfeinhalb Minuten dominierten die SOBA Dragons Rhöndorf das Geschehen. Es war die von Bisselik lange geforderte Spielfreude, die den Gastgebern einen 23:0-Run bescherte den Abschluss des ersten mit dem Start des zweiten Viertels kombiniert machte das 35 Rhöndorfer Zähler in Folge. (43:16, 18. Minute). Erst ein Hakenwurf von Björn Schoo beendete die Lichterfelder Flaute. An der Tatsache, dass Rhöndorf auf gutem Wege war, das letzte Heimspiel der Saison zu gewinnen, konnte dies jedoch nichts ändern (45:20).

    Daran sollte auch nach dem Seitenwechsel kein Zweifel bestehen. Denn Rhöndorf suchte förmlich nach Möglichkeiten, die Zuschauer an diesem hitzigen Samstagnachmittag mit Kabinettstückchen bestens zu unterhalten. Dies sollte Hatcher und Co. auch gelingen. So wechselten sich rasante Fastbreaks mit schier unendlichen Passstafetten im Halbfeldangriff ab. Waren die Gäste aus Berlin meist in die Rolle des (nahezu) hilflosen Gegenspielers gedrängt, so versenkte Kevin Schaffartzik mit der Sirene zum Viertelende einen weiten Dreier im Rhöndorfer Korb und erntete dafür anerkennenden Szenenapplaus (70:37).

    Die Frage kam erstmals Mitte des letzten Viertels aus: Würde zum Abschluss der Saison die magische 100 Punkte-Marke geknackt, oder nicht? Die Drachen drängten und lieferten sich mit TuSLi einen fröhlich-unterhaltsamen Schlagabtausch. Als erkennbar war, das die Dreistelligkeit eventuell doch nicht in unmittelbarer Reichweite liegt ordnete Bisselik taktische Fouls an, um schnell wieder in Ballbesitz zu gelangen und das Ziel doch noch erlangen zu können. So war es Chris Rojik vorbehalten, per Korbleger nicht nur das taktische Konzept Bisselik aufgehen, sondern die Fans auf den Rängen feiern zu lassen.
    Die SOBA Dragons Rhöndorf gewinnen das letzte Spiel der Saison mit 101:62 Punkten gegen den TuS Lichterfelde und schließen die Spielzeit mit 36:24 Meisterschaftspunkten ab.

    Dragons: Nystrom (17/1), Arndt (2), Hatcher (18/2), Hirsh (2), Montag, Knutsen (10/2), Weber (2), Kovavec (2), Rojik (12), Fiorentino (15), Malbeck (15), Lange (6)

    TuSLi: Meyer (7), Fisher, Schaffartzik (10/3), Stein, Clay, Schoo (8), Schoeps, Faßler (6), Heyden, Leutloff (20/1), Schachowzew (3/1), Rockmann (8/2)

    Presseinfo: Jörg Bähren (Pressesprecher SOBA Dragons Rhöndorf)