Weißenhorn Youngstars: Im Derby soll der Heimfluch beendet werden

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    Am Sonntagabend wird in der Weißenhorner Dreifachturnhalle noch nichts von weihnachtlicher Besinnlichkeit zu spüren sein. Zwei Tage vor Heiligabend steigt für die Weißenhorn Youngstars ab 17.30 Uhr das Derby gegen die Giants Nördlingen. Die Verantwortlichen und Spieler stellen sich auf einen heißen Tanz ein. Atemberaubende Aktionen verspricht aber nicht nur das Spiel: In der Halbzeitpause wird der zweimalige deutsche Dunking-Meister Salu Benjamin Tadi auftreten.

    Es ist zum Verrücktwerden: Von sechs Heimspielen konnten die Weißenhorner Zweitliga-Basketballer in der laufenden Saison nur eines gewinnen. Teils waren sie sportlich den Gegnern nicht gewachsen, teils fehlte das notwendige Quäntchen Glück in den entscheidenden Situationen. „Wir wollen diesen Negativtrend, der mir nach wie vor ein Rätsel ist, am Sonntag endlich stoppen“, betont Trainer Zoltan Nagy. Er lechzt genauso wie die Spieler, Verantwortlichen und Zuschauer nach einem Erfolgserlebnis in eigener Halle. Ein Sieg im Derby gegen Nördlingen wird aber nicht nur dringend benötigt, um die schwarze Heimserie zu beenden, sondern auch um in der Tabelle Boden gut zu machen. Durch die Niederlage in Baunach rutschten die Fuggerstädter vom sechsten auf den zehnten Tabellenplatz und somit in die Play-down-Zone ab. Grund zur Panik gibt es dennoch nicht, da zwischen dem Tabellenvierten und dem Vorletzten lediglich zwei Siege liegen. „Wir dürfen die aktuelle Situation nicht überbewerten. Trotzdem müssen wir aufpassen, dass wir in den nächsten Wochen den Anschluss nach oben nicht verlieren“, sagt Nagy.

    Auf dem vierten Rang stehen derzeit die Nördlinger. Sie legten einen starken Saisonstart hin, kassierten aber in den letzten vier Begegnungen drei Niederlagen. Unter anderem verloren sie Ende November in eigener Halle deutlich mit 75:99 gegen die Youngstars. Im Rückspiel will sich die Mannschaft aus dem Ries nun für die Derbypleite rehabilitieren. Trainer Mario Matic setzt in Weißenhorn auf seinen Point Guard Cardell Jamar McFarland, der mit 21,8 Punkten Topscorer der Gäste ist. Nicht ganz so stark im Abschluss präsentierte sich in der bisherigen Spielzeit Center Aaron Brackett, der durchschnittlich auf zehn Punkte und 7,6 Rebounds kommt. Im Hinspiel gegen die Youngstars machten die beiden Amerikaner kaum einen Stich gegen die kompakte Weißenhorner Verteidigung und erzielten zusammen lediglich vier Punkte. „Eines unserer Ziele ist es, dass wir McFarland und Brackett auch im Rückspiel wieder gut in den Griff bekommen“ so Nagy. Ein wichtiger Eckpfeiler im Team der Rieser ist der blitzschnelle Guard Fabian Brütting mit 14,1 Punkten pro Partie. Brütting, der zu den besten deutschen Spielern der Liga zählt, hat sich in den letzten Jahren einen Namen als guter Distanzschütze gemacht. Die Youngstars sollten aber nicht nur bei Brüttings Würfen aufmerksam verteidigen. Mit 34 Prozent hat Nördlingen die drittbeste Dreierquote der ProB-Süd. Nagy: „Die Giants verfügen über vier bis fünf Spieler, die einen starken Wurf von außen haben. Unsere Defensive muss hellwach sein.“

    Nach der 84:100 Niederlage in Baunach erwartet der Weißenhorner Head Coach im Derby eine klare Steigerung seiner Spieler. Vor allem mit der Spielweise im letzten Viertel war er alles andere als zufrieden: „Wir haben zu wenige Rebounds geholt, schlecht verteidigt und waren physisch zu schwach. Das muss sich am Sonntag ändern.“ Des Weiteren setzt Nagy darauf, dass seine Leistungsträger gegen Nördlingen mehr Verantwortung übernehmen. Er hat während der Woche sein Team bestens auf den Gegner eingestellt und geht davon aus, dass keiner seiner Schützlinge die Giants trotz des eindeutigen Hinspiels unterschätzen wird: „Das wird eine komplett andere Partie.“ Personell kann Nagy gegen seinen ehemaligen Verein voraussichtlich aus dem Vollen schöpfen. Auch Joschka Ferner, der vergangenen Sonntag für die NBBL im Einsatz war, wird wieder dabei sein. „Wir dürfen uns alle auf ein tolles Derby freuen und wollen unbedingt durch einen Heimsieg für einen schönen Jahresabschluss sorgen“, sagt Nagy. Ein Erfolg im Derby würde mit Sicherheit die Stimmung auf der internen Weihnachtsfeier der Mitarbeiter und Spieler heben, die direkt nach dem Spiel steigt.


    Heimspiel-Info:

    Salu Benjamin Tadi wird am Sonntag in der Halbzeitpause eine spektakuläre Slam-Dunk-Show zeigen. Der 25-jährige Rosenheimer mit angolanischen Wurzeln, der sich mit Spitznamen „Mr. Hangtime“ nennt, wurde 2011 und 2012 Slam-Dunk-Champion der BEKO Basketball-Bundesliga. Außerdem gewann er bereits 2007 den Dunk-Champ „NBA Madness“ in München sowie 2010 den österreichischen Dunk-Champ. Für seine Shows trainiert der 1,86-Meter-große Basketballer, der sogar schon eine Anfrage von der angolanischen Nationalmannschaft erhielt, mehrmals pro Woche. Den Weißenhorner Zuschauern möchte Tadi in einem mehrminütigen Auftritt einige seiner Kunststücke präsentieren und dabei erstmals versuchen, im Anflug auf den Korb sechs großgewachsene Personen zu überspringen.


    Text: Matthias Sauter