Ist Thorsten Leibenath noch der richtige Trainer für Ulm?

Ich denke nicht, dass es an Leibenath's Kompetenz liegt. Halte ihn weiterhin für einen sehr guten und fairen Trainer. Wenn man Leibenath in den PKs reden hört und auch den Bericht zum heutigen Spiel liest, hält er seine Kritik zu schlechten Spielen nicht hinter der Hand und trifft die Probleme meist ziemlich perfekt auf den Kopf.

Ob er aber auch zur Mannschaft durchdringt ist eine andere Frage. Diese Frage bzw. Fähigkeit ist momentan weit wichtiger als alles Andere. Ob hier das Problem liegt können wir als Außenstehende natürlich nicht beurteilen. So schlimm wie beim FC Bayern bevor Pesic kam ist es denk ich noch lange nicht. (Hut ab, die haben heute 129 Punkte erzielt und auch Benzing scheint sich wieder richtig wohl zu fühlen in München, heute mit der meisten Spielzeit. Das mal so nebenher).
Dennoch hab ich das Gefühl, dass hier das Problem liegt. Obwohl sich die Spielertruppe zum letzten Jahr nicht groß verändert hat, hat man das Gefühl, dass das Team einfach nicht mehr als solches harmoniert. Ob jetzt nur der Motivator, die Führungsperson auf dem Feld fehlt oder ob da ein Störenfried drin ist, der letztes Jahr noch nicht drin war... Herr Ray spielt übrigens die Position SG nicht PG ;)... ?

Ich denke es fehlt der Mannschaft der verlängerte Arm des Trainers auf dem Feld.
Diese Rolle sollten entweder Per Günther übernehmen oder der Kapitän Esterkamp.

Mein Eindruck ist, dass diese Rolle letztes Jahr Isaiah Swann inne hatte. Er war viel mehr als Günther und Esterkamp der Arm des Trainers auf dem Spielfeld. Vielleicht nicht was die Spielzüge angeht, die waren denke ich schon beim Playmaker (Per Günther) aber einfach emotional, antreibend, kämpferisch.
Esterkamp passt zur Zeit leider überhaupt nicht in die Rolle des Kapitäns. Er hat das Pech an den Händen.

Swann hat genauso wie Ray ein großes Ego. Swann ist eher der lebenslustige Typ der zum Überdrehen und showmaster neigt und Ray eine technisch hochklassige Prinzessin die wenn es nicht läuft den Kopf hängen lässt. Es hätte letztes Jahr mit Swann im Team genauso schief gehen können, es hat aber funktioniert. Es war eine Bombensaison und für alle Beteiligten sicherlich auch eine Überraschung. Dieses Jahr dagegen hat man was die Teamzusammenstellung angeht kein soooooo gutes Händchen gehabt und sich wie ich meine ein faules Ei ins Team geholt.

Dieses schlechte Händchen mache ich aber nur an einer Personalie fest. Schwethelm ist besser als bei den Bayern letztes Jahr, ziemlich solide und ein Kämpfer, Theis ist denke ich eines der größten deutschen Talente die man in letzter Zeit in Ulm hatte, und Jeter ist für den Zeitpunkt seiner Verpflichtung auch ein grundsolider backup für Per.

Noch was zum Ulmer Spielstil ansich.
Hab mir heute das Spiel Bamberg gegen Bonn angeschaut, wie beide Teams den Ball haben laufen lassen, das Tempo variiert haben war schon schön anzuschauen. Jared Jordan allein mit 12 Assists. Soviel hat das gesamte Ulmer Team im Schnitt bei vielen Spielen. Schnitt der Ulmer in der Liga liegt bei 12.7.

Das fehlt mir im Ulmer Spiel diese Saison bis auf ein paar Ausnahmen in jedem Spiel. Es wirkt so außen so, als würden sie immer den selben Stiefel runterspielen, immer 10 Sekunden brauchen um in ein System zu finden. Alles wirkt ein bischen schleppend, wie mit angezogener Handbremse.
Zur Spielweise gehört auch das im Kopf wacher sein, das Umschalten von Angriff auf Verteidigung und andersrum. Die Spritzigkeit die Unbekümmertheit. Ulm sollte es wieder lernen sein Spiel durch knallharte defense und darausfolgendem Fast Break Spiel zu ergänzen. So viel immer über den Würzburger, ehemals Göttinger guard terror gelästert wird, diese Agressivität in der Verteidigung und das schnelle Umschalten fehlt zur Zeit. Das Spiel dank knüppelharter Verteidigung auf Knopfdruck wenn es vorne nicht läuft eng machen zu können, den Gegner zu Fehlern zu zwingen. Man soll ja nicht die ganze Zeit mit dem Kopf durch die Wand fast break spielen (wie es unter Mike Taylor häufig der Fall war), nein die gesunde Mischung aus set play (über Bryant, Blöcke Laufrouten um unsere 3er Schützen frei zu kriegen), "guard terror" und darausfolgendem fast break das wär's was ich mir wünschen würde.

Sicherlich liegt das ganze auch wieder an den Spielertypen: Tommy Mason Griffin, Swann und Rocky Trice hatten letztes Jahr einfach schon das schnell spielen wollen im Blut.
Denn Thorsten hat, so mein Eindruck von Außen, die selben Plays die die Spieler diese Saison laufen auch schon letzte Saison spielen lassen. Haben sich die Gegner darauf eingestellt? können es die Spieler nicht umsetzen? Oder passen die Plays nicht zu den Spielertypen?

Fragen über Fragen...

Das müssen die Verantwortlichen lösen.
Die haben da denke ich auch mehr Ahnung als ich. just my two cents

leider ist der titel des threads der falsche, aber die diskussion geht - seit gestern auch für mich - in die richtige richtung. an der grundlegenden fachkompetenz und eignung von tl habe ich aber nach wie vor keine zweifel, und ich fände es auch schade, wenn die mittelfristigen perspektiven des projekts rathiopharm ulm (kontinuität im management, traineramt und sponsoring) jetzt hier mit einer diskussion zerredet werden.

aber, es gibt redebedarf. die mannschaft ruft nicht annähernd das ab, was sie letzte saison geliefert hat. sie ruft auch nicht das ab, was sie aktuell zu leisten im stande ist, zumindest nicht mit der notwendigen konstanz (ab und an haben sie ja auch schon bewiesen, was gehen kann). das team hat seinen fokus auf erfolg verloren, bzw. nicht die richtige einstellung dafür. letzte saison wurden alle - team wie fans - von dem unglaublichen lauf und der damit zusammenhängenden euphorie getragen, da war es fast schon leicht für die mannschaft das niveau und den erfolg zu halten. diese saison ist das anders, das war auch nicht anders zu erwarten. die mannschaft muss verstehen, dass sie sich dieses jahr die siege und erfolge - gerade auch gegen die kleinen - jedes mal hart erarbeiten muss. sie braucht jetzt für jedes spiel den unbedingten vorsatz, den unbedingten willen für erfolg. das haben die spieler für sich alleine derzeit nicht, und schon gar nicht als soziales gefüge, als team. was nicht heißen soll, dass evtl. der kollegiale zusammenhalt nicht mehr stimmt, diesen eindruck habe ich nicht. aber am teamspirit, am kollektiv vorhandenen willen (und daraus abgeleitet der bereitschaft, hierfür alles zu tun) happert es zuweilen. das ist schade, denn wir alle hier spüren ja, dass die leistung derzeit wenig überzeugend ist und mindestens zwei siege schon fahrlässig liegen gelassen wurden. die mannschaft also ihr potential nicht vollständig abruft. das kann nicht sein.

ob es einem faulen ei liegt? so ganz sicher bin ich nicht, wenngleich ray ohne jeden zweifel weder die leistung eines swanns bringt noch die, die wir von einem mann wie ihm erwarten dürfen. juju82 erster beitrag hierzu fasst da viel kluges zusammen. problem dürfte sein, dass wir von ihm dinge erwarten, die er vom typ her, als persönlichkeit nicht brngen kann. in einigen (wenigen!) spielen und manchen spielszenen hat er bewiesen, was für ein feiner basketballer er ist bzw. sein kann. seine fähigkeiten sind höher als die eines swann. nur ein swann steckt den kopf nicht in den sand, wenn es nicht läuft. er war (bis auf eine kurze phase mitten in der saison) sehr konstant, verlässlich - für seine mitspieler wie für fans. insofern war er für die mannschaft ein deutlich wichtigerer part als ray, auch spielerisch. doch das entscheidende ist, dass er in der tat der emotionale leader der truppe war. diese rolle kann und wird ray nicht einnehmen können. und es ist auch unfair, das von ihm zu verlangen. dazu hat er mit seiner persönlichkeit keine mittel. sollte das management ihm aber genau diese rolle zugedacht haben, war die auswahl des spielers ungenügend. vielleicht ist auch genau diese (öffentliche) erwartungshaltung, die er sicher auch spürt, mit ein grund für die nicht ausreichenden leistungen. ein ray muss genau neben solch einem emotionalen leader spielen, in der gewissheit, nicht der go-to-guy zu sein, um dann mit der vorhandenen spielintelligenz und den technischen talenten immer dann zu kommen, wenn es die spielsituationen hergeben. dann wäre ein ray ein gewinn für jede bbl mannschaft. keine situation, wie sie in ulm aktuell vorliegt ...

es erscheint mir darüber hinaus auch nicht ausreichend, die misere nur an der causa ray fest zu machen. erstens hat die mannschaft wie bereits erwähnt diese saison schon mehrere sehr starke leistungen abgeliefert. zweitens stimmen einstellung und wille in etlichen spielen von vielen spielern nicht, auch nicht von einem john bryant (bsp: gegen das schlechsteste rebound team auch bei ihm unterdurchschnittliche rebound statistik - wenn gleich auf sehr hohem niveau, von der logik her allerdings hätte es da locker überdurchschnittlich viele rb sein müssen), einem esterkamp usw.

unabhängig von ray: finden die spieler/findet die mannschaft wieder eine angemessene und kontinierliche einstellung zu ihrer arbeit, wird es noch eine gute saison (nicht nur vom tabellstand, der ist ja - noch! - in ordnung, sondern auch vom gefühl). mit einem kontinuierlich funktioniernen ray oder einem nachfolger (is) dazu wäre sogar das gleiche drin wie letzte saison.

+1

Entspricht genau meiner Meinung. Muss ich nicht soviel schreiben.
MMN
A) ist die Frage falsch
ist die Antwort auf die gestellte Frage ja
C) ist AR der richtige Spieler (Betonung auf Spieler)
D) es fehlt der Charakter Swann und den kann AR nicht ausfüllen da er ein anderer Mensch ist. Dafür kann man ihn nicht kritisieren

CU

Zitat von MG

damit dürfte es klar beantwortet sein ob er der Richtige ist ! :O

+1

Ich belebe diesen Thread wieder, weil ich nicht länger schweigen kann. Der Verein liegt mir zu sehr am Herzen, als dass ich einfach tatenlos zusehen könnte, wie unsere Mannschaft auf der Stelle tritt und einfach nichts voran geht.

Ich habe mal nachgezählt, wir haben seit sage und schreibe 74 (!!!!!!) Tagen kein einziges Spiel mehr gewonnen! Ein Besserung ist nicht in Sicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das die kommenden Wochen ändern wird.

Und Disziplin scheint auch ein Fremdwort zu sein. Aus sicheren Quellen weiß ich dass die letzten zehn Wochen kein Spieler mehr zum Training erschienen ist, geschweige denn die Trainigshalle betreten hat! In sozialen Netzwerken posten unsere Spieler dagegen Fotos wie sie sich die Sonne auf den Pelz scheinen lassen.

Einige Spieler wie Basti sind sogar schon zu anderen Clubs gewechselt und Per spielt auch woanders, weil er bei uns die letzten Wochen einfach keine Spielzeit mehr bekommen hat.

Tut mir leid dass ich das so offen sagen muss, aber so kanns einfach nicht weitergehen!
Herr Leibenath, versammeln Sie die Jungs und fangen sie endlich wieder an zu arbeiten! Ich halte das nicht mehr aus!