Dragons unterliegen in den Schlusssekunden

    • Offizieller Beitrag

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    Die Artland Dragons haben das Nord-Derby gegen die Eisbären Bremerhaven verloren. Beim knappen 76:78 (45:37) sahen die 3.000 Zuschauer in der ausverkauften Artland Arena eine packende Partie, in der bis in die Schlusssekunden beide Mannschaften gleichauf lagen. Bremerhavens Philipp Schwethelm erzielte zwei Sekunden vor Schluss die spielentscheidenden Zähler. Die Dragons, bei denen Nathan Peavy nach langer Krankheit wieder mitwirkte, hatten in Tyrese Rice (19 Punkte) ihren erfolgreichsten Werfer; bei den Eisbären avancierte Matchwinner Schwethelm mit 17 Punkten auch zum Topscorer.

    Die Dragons, die aufgrund des hellblauen Bremerhavener Auswärtstrikots in weinrot antraten, starteten zu langsam in die Partie. Mit einem Drei-Punkte-Spiel von Sean Denison gingen die Gäste von der Nordsee 4:8 in Führung (3. Minute). Zwar verkürzten die Dragons durch Darren Fenn auf 6:8, doch sechs Eisbären-Punkte in Folge ließen den Rückstand der Quakenbrücker Basketballer wieder anwachsen. Die darauf genommene Auszeit von Koch zeigte zunächst Wirkung. Zweimal kamen die „Drachen“ auf vier Zähler heran (10:14 und 15:19) doch auf Bremerhavener Seite zeigte Nationalspieler Schwethelm eine starke Leistung. Zum Viertelende traf sein Teamkollege Donald Copeland einen Dreier zum 15:25.

    Die Viertelansprache von Koch schien deutlich gewesen zu sein, denn die Dragons spielten nun mit mehr Energie. Und endlich fielen auch die Dreier. Adam Hess machte den Anfang zum 26:27 (13.). Nathan Peavy, der zum ersten Mal in dieser Saison für die Dragons auf dem Parkett stand, ließ zwei weitere Treffer von jenseits der 6,75-Meter-Marke zum 32:27 folgen. Bryan Bailey schloss den 19:2-Lauf zum 34:27 ab (14.). Doch wie sooft schon in dieser Saison schalteten die Quakenbrücker angesichts der Führung einen Gang zurück, sodass die Nordseestädter durch Schwethelm auf 36:35 herankamen (17.). Fenn befreite die „Drachen“ mit einem Dreier aus der engen Situation. Bis zum Ende des Abschnitts punktete nur noch Schwethelm einmal für Bremerhaven, während die Gastgeber auf 45:37 davonzogen.

    Nach der Kabinenansprache von Eisbären-Headcoach Doug Spradley zeigte sein Team, dass es dieses Spiel gewinnen wollte. Denison und Andrew Drevo brachten die Gäste auf 47:43 heran (24.). Aber die Dragons hielten dagegen. Nach einem Dreier von Rice blockte Ekene Ibekwe Drevo, den anschließenden Schnellangriff schloss Rice wieder mit einem Treffer von jenseits der 6,75-Meter-Linie zum 55:43 ab (25.). Aber die Koch-Truppe verfiel wieder in ihr altes Muster und nahm sich zurück. Mit ein 1:14-Lauf eroberten die Bremerhavener vor dem Schlussabschnitt mit viel Energie die Führung zurück (56:57).

    Auch zu Beginn des letzten Viertels lief es zunächst nicht gut für die Dragons. Jermaine Thomas und Craig Callahan bauten die Führung der Eisbären auf 56:62 aus (32.). Aber die Dragons kämpften. Einem Hess-Dreier ließ Callahan einen Dreier folgen, doch Hess konterte ebenfalls von jenseits der 6,75-Meter-Marke (66:69/34.). Beim 68:69 hatten die „Drachen“ die Chance, wieder in Führung zu gehen, doch Peavy verlor den Ball. Im Gegenzug traf Schwethelm aus der Distanz zum 68:72 (36.). Die Koch-Schützlinge taten sich nun schwer gegen die energisch spielenden Eisbären. Dennoch schaffte Fenn 40 Sekunden vor Spielende den 76:76-Ausgleich. Im folgenden Angriff blockte Ibekwe Callahan, holte sich den Ball aus der Luft und lief alleine auf den Korb zu. Doch auch die Eisbären eilten zurück und irritierten den US-Forward so sehr, dass dieser den Ball nicht im Korb unterbrachte. Im letzten Eisbären-Angriff machte Ibekwe seinen Patzer fast wieder gut, indem er Drevo blockte, doch Schwethelm war dieses Mal zu Stelle und legte zum 76:78-Endstand ab.


    Stimmen zum Spiel:

    Stefan Koch (Headcoach Artland Dragons):
    „Für mich ist dieses Ergebnis aus mehreren Gründen enttäuschend. Wir hatten heute Nathan Peavy das erste Mal dabei, für ihn wäre ein Sieg toll gewesen. Außerdem haben wir vor 14 Tagen hier gegen Frankfurt eine sehr schlechte zweite Halbzeit gespielt, und die Zuschauer waren am Mittwoch trotzdem toll und heute auch. Ihnen hätte ich einen Sieg auch gegönnt. Es sind sehr viele Details, weswegen wir dieses Spiel verloren haben, zu viele um alle zu nennen. Ein Detail war der Start ins Spiel. Wir haben im ersten Viertel 25 Punkte zugelassen und keine Defensivintensität entwickelt. Das ist für uns zu Hause ungewöhnlich. Zudem macht mir der Start in die zweite Halbzeit Sorgen. Unser Energielevel ist dann immer weit unten. Des Weiteren lassen wir immer noch zu viele Offensiv-Rebounds zu, dieses Mal zwölf. Wir haben nur sieben erzielt, das sind fünf Würfe mehr für Bremerhaven. Wenn man davon ausgeht, dass eine Mannschaft die Hälfte dieser Würfe trifft, sind das fünf Punkte. Wenn man dann mit zwei Punkten verliert, weiß man, wo das Problem liegt.“

    Douglas Spradley (Headcoach Eisbären Bremerhaven):
    „Ich muss meinen Spielern ein großes Kompliment machen. Im zweiten Viertel habe ich gedacht, das es jetzt schon wieder los geht, aber wir haben den Kopf nicht hängen lassen und in der Halbzeit eine Lösung gesucht. In der zweiten Halbzeit haben wir bis auf wenige Ausnahmen das Tempo besser kontrolliert, haben schnell nach vorne gespielt und besser in der Verteidigung gestanden. Es gibt Dinge, die man in der Statistik nicht sieht. Zum Schluss geht ein Quakenbrücker Spieler alleine auf den Korb und plötzlich sieht man, wie drei meiner Spieler zurücksprinten und den sicheren Dunk in einen Korbleger, der daneben geht, verwandeln. Wir haben nicht aufgegeben, das war sehr wichtig. Wir haben mit großartigem Herzen gespielt.“


    Artland Dragons - Eisbären Bremerhaven 76:78 (45:37)

    Die Viertel im Überblick: 17:25, 28:12, 11:20, 20:21

    Artland Dragons:
    Rice (19 Punkte/2 Dreier), Seggelke (4), Strasser (4), Bailey (6/1), Fenn (11/1), Ibekwe (5, 6 Rebounds), Peavy (10/2), Hess (13/3), Boumtje Boumtje (4).

    Eisbären Bremerhaven:
    Thomas (6/2), Drevo (10), Schwethelm (17/3, 9 Rebounds), Copeland (4), Martin (16/2), Callahan (8/1), Chaney, Denison (15), Shtein (2).

    Presseinfo: Artland Dragons