- Offizieller Beitrag
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Der völlig verrückte Saisonverlauf der BG Karlsruhe fand auch im Derby gegen die Kirchheim Knights seine Fortsetzung. Allein die Körpersprache der Spieler war von Beginn an im Vergleich zur Niederlage in Essen am vergangenen Wochenende ein Unterschied wie Tag und Nacht. Dennoch brauchte es eine Galavorstellung von Rouven Roessler in den ersten 20 Minuten, um mit einer knappen Pausenführung in die Kabine zu gehen. Angepeitscht von 1 400 Zuschauern, die den zahlreich mitgereisten Kirchheimer Fans Paroli boten, lieferten die Fächerstädter in der zweiten Hälfte ihre wohl beste Saisonleistung, hielten die offensivstarken Ritter im dritten Viertel ohne ein Foul bei neun Punkten und setzten sich zwischenzeitlich mit bis zu 21 Zählern ab. Roessler krönte seine Leistung schließlich mit dem Buzzer-Beater zum verdienten 86:72 (42:40)-Erfolg.
In den Anfangsminuten ging die Partie rauf und runter. Kein Team fand seinen Rhythmus, die Würfe wollten nicht fallen. Die Führung der Gäste durch Cedric Brooks glich Roessler aus. Nach drei Minuten sorgte Dwight Thorne aus der Distanz für die erste BG-Führung. Die Badener waren es auch, die Mitte des Abschnitts zuerst ihren Spielfluss fanden. Zwei Dreier von Jonathan Cox binnen 25 Sekunden sowie zwei Freiwürfe von Thorne brachten die Hausherren mit 15:6 in Front. Angeführt von Sebastian Adeberg, der wie so oft gegen die BG eine starke Partie spielte, und Brooks kämpfen sich die Gäste schnell wieder auf 15:12 heran (8.). Der zuletzt so starke Center Jeremy Black verlegte in den ersten Minuten einige leichte Korbleger, die einen höheren BG-Vorsprung hätten bringen können. Dennoch nahmen die Badener einen knappes 20:17 mit in die Viertelpause.
Durch Ryan DeMichael und Adeberg hatten die Teckstädter den besseren Start in die zweiten zehn Minuten. Einen Dreier von Roessler beantworteten Gordon Scott und zwei Mal DeMichael von Downtown, so dass die Knights nach 13 Minuten mit 25:29 in Front lagen. Es folgte eine sensationelle Phase von Roessler, den die Knights nicht mehr stoppen konnten. Mit zwölf Zählern in Folge – darunter zwei Dreiern – hielt er die BG quasi im Alleingang im Spiel. Da es der Truppe von Interimscoach Uli Himstedt jedoch nicht gelang, die Offensive der Gäste zu bremsen, konnte erst Thorne aus der Distanz auf 40:40 ausgleichen (18.). Mit der Halbzeitsirene versenkte der immer stärker werdende Black zur psychologisch wichtigen 42:40-Führung.
Hellwach und hoch motiviert kamen die Badener einige Minuten später aus der Verschnaupause. Nach zwei starken Drives zum Korb durch Kapitän Flavio Stückemann sowie weitere Zähler von Black und Roessler konnten die Hausherren sich mit acht Zählern absetzen (50:42, 24.) Auch ein Dreier von Radivoj Tomasevic, der ansonsten sehr gut aus dem Spiel genommen wurde, brachte die BG nicht aus dem Konzept. Nach Zählern von Black und Thorne war es erneut Cox aus der Distanz, der für den ersten zweistelligen BG-Vorsprung sorgte (58:47, 27.). Vier Punkte von Roessler und der nächste Distanztreffer von Cox holten das Publikum endgültig von den Sitzen, ehe Stückemann mit dem 67:49 den Schlusspunkt unter die wohl besten zehn Minuten BG-Basketball dieser Saison setzten.
Zwar versuchten sich die Knights durch Dreier von Tim Koch und Brooks Anfang des letzten Viertels nochmals heranzukämpfen, doch die Hausherren hatten durch Roessler, Alex Rüeck, einen Dreier von Stefan Fahrad sowie einen krachenden Dunk von Jeremy Black zum 78:57 die perfekte Antwort parat (35.). Acht Zähler in Folge für die Schwaben durch Brooks und Adeberg warfen die Karlsruher, bei denen nun langsam die Kräfte schwanden, nicht aus der Bahn. Ein Dreier von Stückemann zum 81:65 knapp dreieinhalb Minuten vor Schluss sorgte quasi für die Entscheidung. Bis auf elf Zähler arbeiteten sich die Gäste 30 Sekunden vor der Sirene heran, doch die Messe war längst gelesen. So war es Roessler aus der Distanz überlassen, für den 86:72-Endstand zu sorgen.
„Schon am Training im Montag war zu spüren, dass die Mannschaft etwas ändern will“, gab Interimscoach Uli Himstedt nach seinem letzten Spiel als verantwortlicher Trainer zu Protokoll. „Heute wollten wir den Sieg mehr. Alle haben füreinander gespielt und gekämpft.“
Sehr unzufrieden war verständlicherweise sein Gegenüber Frankie Ignjatovic: „Mit einer Leistung wie heute schlagen wir kein Team in dieser Liga. Normal spielt die Mannschaft gerne Fastbreaks, da haben wir heute nur zwei Punkte gemacht. Außerdem haben wir nicht aggressiv genug verteidigt.“
Punkte BG: Roessler 31 / 9 Reb, Black 17 / 13 Reb, Cox 12, Thorne 12, Stückemann 9, Fahrad 3, Rüeck 2
Punkte Knights: Brooks 19, DeMichael 16, Adeberg 15, Scott 7, Tomasevic 6, Michalczyk 4, Koch 3, Menck 2
Presseinfo: BG Karlsruhe
