Start-Ziel-Sieg gegen Langen

    • Offizieller Beitrag

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    Die Korbjäger der BV Chemnitz 99 galten vor der Partie gegen den Tabellenletzten TV 1862 Langen als Favorit und sie wurden dieser Rolle am Samstagabend völlig gerecht. Mit einem ungefährdeten 89:75-Sieg kehrten die NINERS nach zuletzt zwei Niederlagen in die Erfolgsspur zurück. Durch den sechsten Triumph im zehnten Pflichtspiel dieser Saison klettert das Team von Cheftrainer Anton Mirolybov in der ProA-Tabelle auf den vierten Platz.

    Vor dem Sprungball gab es für die BV-Verantwortlichen allerdings einen kleinen Dämpfer. Gerade einmal 921 zahlende Zuschauer wollten die Partie gegen das Ligaschlusslicht verfolgen – so wenige wie seit Jahren nicht mehr. Die NINERS zeigten sich von dieser Minuskulisse jedoch völlig unbeeindruckt und machten schon in den ersten Spielminuten deutlich, dass sie das Interesse und die Unterstützung der Fans verdienen. Mit einem Ballgewinn und anschließendem Korbleger brachte Mannschaftskapitän Gary Johnson sein Team 2:0 in Führung. Diese sollten die BV-Hünen im ganzen Spiel nicht mehr abgeben. Auch in den nächsten Minuten lief beim Mirolybov-Team alles nach Plan. Hinten standen die NINERS bombensicher, gewährten Langen gerade einmal zehn Punkte im ersten Viertel, und vorn fand fast jeder Wurf sein Ziel, egal ob aus der Nahdistanz, von der Freiwurf- oder der Dreierlinie. So gingen die BV-Hünen mit einem 12-Punkte-Vorsprung in die erste Pause.

    Im zweiten Spielabschnitt blieben die Chemnitzer Korbjäger weiter auf dem Gaspedal und bauten die Führung bis zum 29:10 aus. Besonders Erfreulich: Fast die Hälfte der bis dahin erzielten Punkte wurden von den deutschen Spielern Dima Rastatter, Tom Lipke und Sascha Zyskunov erzielt. Nach 13 Spielminuten waren dann aber offensichtlich auch die Gäste mental auf dem Parkett der Richard-Hartmann-Halle angekommen. Mit einem 10:0-Lauf brachte sich Langen zurück in die Partie. Doch Davon Roberts wollte es gar nicht erst unnötig spannend werden lassen und zog mit einem krachenden Dunk die Reißleine. Stan Bufford und Gary Johnson legten gleich noch zwei Dreier hinterher. Dank des komfortablen Vorsprungs brachte Anton Mirolybov dann schon drei Minuten vor der Halbzeit das Chemnitzer Eigengewächs Stefan Ahnsehl erstmals aufs Feld. Ob dieser ungewohnten Situation agierte der 21-Jährige aber doch etwas zu nervös und leistete sich zwei Ballverluste. Dass er es durchaus besser kann, bewies Ahnsehl jedoch am Tag darauf, als er die zweite BV-Mannschaft mit 33 Punkten zum neunten Sieg im neunten Spiel der zweiten Regionalliga Südost führte. In der ProA-Partie gegen Langen waren seine Fehler auch weniger dramatisch, schließlich lagen die NINERS zur Halbzeit dennoch mit 45:30 vorn.

    Nach dem Seitenwechsel hatten zunächst die Gäste den besseren Start. Insbesondere die beiden jungen deutschen Akteure Kai Barth und Marco Völler wussten in dieser Phase zu gefallen. So pendelte der Chemnitzer Vorsprung minutenlang um die zehn Punkte und die NINERS konnten sich ihres Sieges wahrlich noch nicht sicher fühlen. Gerade mit der Langener Zonenverteidigung hatte man doch einige Probleme. Aber die Chemnitzer US-Boys Harbut, Bufford, Johnson und Allen fanden rechtzeitig eine Lösung. Immer wieder zogen sie aggressiv zum Korb, verwandelten hochprozentig den Leger oder waren nur per Foul zu stoppen, um dann an der Freiwurflinie nahezu fehlerfrei zu bleiben. So erhöhte sich die BV-Führung bis zum Viertelende wieder auf 16 Zähler (66:50).

    Diesen Lauf konnten die NINERS auch im letzten Spielabschnitt nahtlos fortsetzen. Spätestens Stan Buffords spektakulärer Alley-Oop-Dunk auf Pass von „Captain“ Johnson sorgte fünf Minuten vor Spielende für die Vorentscheidung – 78:54. Beide Trainer schickten nun nach und nach ihre Bankspieler aufs Parkett. Mit dem erst 19-Jährigen Langener Niklas Butz hatten die BV-Hünen jedoch offensichtlich wenig Mitleid. Nacheinander räumten Dima Rastatter und Davon Roberts das junge Talent per Monsterblock ab. Für Ersteren war es die Krönung einer perfekten Partie, denn Rastatter traf all seine acht Feldwürfe, blieb auch an der Freiwurflinie fehlerfrei und sammelte zusätzlich sechs Rebounds ein. Für die Krönung des Spiels sorgte dann allerdings Nachwuchsakteur Felix Daghofer, der unter dem Jubel der Fans seine ersten Zweitligapunkte per Dreier erzielte. So war es auch zu verschmerzen, dass der Chemnitzer Vorsprung in den letzten Minuten noch einmal auf 14 Zähler zusammen schmolz (89:75). Fast völlig zufrieden zeigte sich Cheftrainer Anton Mirolybov auf der anschließenden Pressekonferenz: „Wir haben drei Viertel lang gut verteidigt, unsere Freiwürfe sicher verwandelt und endlich sind auch mal ein paar Dreier gefallen. Nur über das Reboundverhalten müssen wir noch einmal sprechen. 16 Offensivrebounds für Langen sind einfach zu viel. Wenn wir diese Fehler noch abstellen, sehe ich für die letzten drei Spiele bis zur Weihnachtspause gute Chancen.“

    Bereits am kommenden Samstag bestreiten die NINERS ihr nächstes Heimspiel. Dann geht es zur gewohnten Zeit ab 19:30 Uhr in der Richard-Hartmann-Halle gegen den UBC Hannover. Die Niedersachsen konnten fünf ihrer letzten sieben Partien gewinnen und liegen in der Tabelle nur einen Sieg hinter Chemnitz. Den BV-Korbjägern steht also ein heißer Tanz bevor, doch wenn hoffentlich wieder mehr als knappe 1.000 Zuschauer das Team unterstützen, ist sicherlich alles drin.

    STATISTIK: Rastatter (18 Punkte), Bufford (17), Roberts (14), Johnson (13), Harbut (7), Allen (6), Zyskunov (5), Lipke (4), Daghofer (3), Rosenthal (2), Ahnsehl, Rülke

    Presseinfo: Chemnitz 99ers (Matthias Pattloch)